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Afrikanische Schweinepest hat Westeuropa erreicht
Auf zwei verendeten Tieren haben belgische Behörden die äußerst ansteckende Seuche nachgewiesen. Auch rund um Österreich haben werden immer wieder Fälle bekannt.
Am Donnerstag, dem 13. September wurde von den belgischen Behörden bestätigt, dass bei zwei verendet aufgefundenen Wildschweinen im Dreiländereck von Belgien, Frankreich und Luxemburg die Afrikanische Schweinepest (ASP) nachgewiesen wurde.
Die ASP ist eine äußerst ansteckende Seuche von Haus- und Wildschweinen, die aber nicht auf andere Tierarten übertragbar ist. Auch für den Mensch geht von dieser durch Viren hervorgerufenen Erkrankung keine Gefahr aus.
2014 ist die ASP erstmalig innerhalb der EU aufgetreten und hat sich seitdem in großen Teilen Nord- Ost Europas ausgebreitet. Allein 2018 wurden über 5.000 Fälle in der EU gemeldet, auch andere Staaten in Osteuropa (Russland, Moldawien, Ukraine) sind massiv betroffen. Die Tierseuche ist nach Fällen in Ungarn und Tschechien derzeit etwa 80 Kilometer von der österreichischen Staatsgrenze entfernt. Beim aktuellen Ausbruch in Belgien handelt es sich um den ersten Ausbruch dieser Tierseuche in Westeuropa.
Vorsicht bei Rohschinken und -würsten
Schweine infizieren sich beim direkten Kontakt mit erkrankten Tieren, aber auch über kontaminierte Gegenstände oder Transportfahrzeuge ist eine Weiterverbreitung möglich. Eine wesentliche Rolle können Rohschinken oder Rohwürste spielen, da das Virus in diesen sehr lange infektiös bleibt. Werden solche Produkte aus Ausbruchsgebieten verbotenerweise mitgenommen und nach unsachgemäßer Entsorgung von (Wild-) Schweinen aufgenommen, führt dies zu einer Ansteckung. Über diese Infektionswege kann die Tierseuche sehr rasch große Distanzen überwinden.
Das Afrikanische Schweinepestvirus (ASP-Virus, african swine fever virus ASFV) ist ein DNA-Virus, das als einziges Virus zur Familie Asfarviridae, Genus Asfivirus, gehört. Infizieren sich Schweine und Wildschweine mit dem Virus, so verläuft die Krankheit, abhängig von der Virulenz des Erregers, oft tödlich.
Die Afrikanische Schweinepest ist eine äußerst ansteckende, meist fieberhaft verlaufende Seuche. Das Wirtsspektrum umfasst Schweine aller Rassen und Altersstufen, auch Wildschweine.
Für den Menschen oder andere Tierarten ist das Virus ungefährlich.
In betroffenen Ländern führt die Afrikanische Schweinepest zu großen wirtschaftlichen Schäden, erkrankte Tiere müssen getötet werden. Da es keine vorbeugende Impfung gegen die ASP gibt, werden von den österreichischen Veterinärbehörden primär folgende Ziele verfolgt:
Verhinderung einer Einschleppung
Früherkennung allfälliger Ausbrüche
Erhöhung der Biosicherheit von Schweinebetrieben
Menschen verbreiten Seuche unwissentlich
Da Menschen bei der Ausbreitung der Tierseuche eine große Rolle spielen können, ersucht das Gesundheitsministerium (BMASGK) die Bevölkerung um erhöhtes Risikobewusstsein. Von Mitnahme von Reiseproviant aus betroffenen Regionen sollte abgesehen werden, Speisereste sind jedenfalls nur in verschlossenen Müllcontainern zu entsorgen, damit diese nicht von Wildschweinen aufgenommen werden können.
Sollten Sie bei Spaziergängen auf verendete Wildschweine stoßen, informieren Sie bitte die örtlich zuständige Veterinärbehörde. Besondere Vorsicht müssen Schweinehalter an den Tag legen, es ist jedenfalls stalleigene Stallkleidung zu verwenden, der Kontakt zwischen Haus- und Wildschweinen ist zu verhindern. (red)