Gesundheit

Impfung, Gefahr & Co. - Alle Infos zu den Affenpocken 

Die Affenpocken sind in Österreich angekommen. "Heute" hat die wichtigsten Antworten zu den drängendsten Fragen zum Virus. 

Tobias Kurakin
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Affenpocken
Affenpocken
istock, Reuters

Seit Dienstag ist es fix: Österreich verabschiedet sich von weiteren Corona-Maßnahmen. Die Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln sowie im Handel ist ab 1. Juni Geschichte. Doch während das Coronavirus nun weiter in den Hintergrund rückt, sorgen Affenpocken bei einigen Bürgerinnen und Bürgern für Unruhe. "Heute" kennt die wichtigsten Antworten auf die Fragen zum Virus. 

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Wie lange gibt es das Virus schon?

Neu sind die Affenpocken jedenfalls nicht, bereits in der Vergangenheit kam es immer wieder zum Ausbruch einiger Krankheitswellen, vorrangig in Afrika. Das erste Mal nachgewiesen wurde das Virus im Jahr 1958 bei Makaken in Gefangenschaft. Die erste Infektion eines Menschen wurde 1970 registriert, damals wurde ein neun Monate alter Junge aus dem Kongo positiv auf das Virus getestet. 

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Was haben Affenpocken mit Pocken zu tun?

Das Affenpockenvirus stammt, wie der Name bereits vermuten lässt, aus der Familie der Pockenviren. Um genau zu sein, stammt das Virus aus der Unterfamilie der Chordopockenviren bzw. Genus Orthopockenviren. Wie alle Viren dieser Gruppe sind auch die Affenpockenviren mit einer Größe von 200 x 250 x 300 nm vergleichsweise stark-umhüllte und große Viren. Im Vergleich dazu: Coronaviren haben einen maximalen Durchmesser von 140 nm. 

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Wie steckt man sich an?

Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts ist bei einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung eine Infektionskette von maximal sechs Personen zu beobachten. Dabei ist vor allem enger Kontakt mit Austausch von Körperflüssigkeiten, beispielsweise beim Sex, der Hauptübertragungsweg. Zahlreiche Infektionen der Vergangenheit geschahen zudem durch den direkten Kontakt zu infizierten wildlebenden Tieren. 

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Schützt eine Impfung?

Wie beim Coronavirus ist auch beim Affenpockenvirus eine Impfung ein effizienter Schutz gegen einen schweren Krankheitsverlauf. Zwar gibt es keine spezifische Impfung gegen die Affenpocken, das Vakzin, das bereits die "normalen Pocken" ausgerottet hat, dürfte jedoch helfen. Daten des RKI zeigen, dass die Pockenimpfung bis zu 85 Prozent auch bei Affenpocken wirksam ist. Geimpfte Personen erkranken zudem seltener schwer, als ungeimpfte. 

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Wie gefährlich ist das Virus? 

Ähnlich wie bei Coronaviren ist die Gefährlichkeit der Affenpockenviren abhängig von der jeweiligen Virusvariante. Die westafrikanische Variante, die nun dominant wird, gilt allgemein als milde Erkrankung. Risikogruppen können dennoch an einem schweren Verlauf erkranken. Gerade für Kinder bzw. immungeschwächte Personen könnte die Krankheit gefährlich werden. So gibt das RKI an, dass bis zu zehn Prozent der infizierten Kinder an der Krankheit versterben können.  

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Welche Symptome haben Erkrankte?

Wer sich mit dem Virus infiziert hat, dürfte nach einer Inkubationszeit von bis zu 16 Tagen zunächst Fieber bekommen, begleitet von Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Erschöpfungszuständen. Die charakteristischen Pusteln treten für gewöhnlich bereits innerhalb der ersten drei Tage der Erkrankung auf. Bei der Mehrheit der Patientinnen und Patienten treten diese im Gesicht und an den Handflächen und Fußsohlen auf.

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Wie reagiert die Politik?

In Österreich hat man sich bereits auf die Ausbreitung der Affenpocken vorbereitet. Demnach werden K1-Kontaktpersonen nur abgesondert, wenn sie innerhalb von drei Wochen Symptome entwickeln. Selbst für direkte Erkrankte ist ein Spitalsaufenthalt nicht zwingend nötig. Gesundheitsminister Johannes Rauch von den Grünen beruhigte und sagte am Dienstag gegenüber der "Kronen Zeitung": "Niemand muss Angst haben, bei Kontakt mit Affenpocken sofort isoliert zu werden. Isoliert wird man prinzipiell erst, wenn enger Kontakt zu einem symptomatischen Affenpockenfall bestand und man selbst Symptome aufweist".

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    Affenpocken sind ein Pockenvirus, das 1958 bei Cynomolgus-Affen und 1970 beim Menschen nachgewiesen wurde. Das Virus besteht aus einem DNA-Kern in einer Proteinhülle, das von einer Hülle umgeben ist. Affenpocken sind zoonotisch, d.h. sie werden von Tieren (z. B. Nagetieren) auf den Menschen übertragen und umgekehrt. Infektionen beim Menschen werden häufig durch Tierbisse oder durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten verursacht. (im Bild: Partikel des Affenpockenvirus)
    Affenpocken sind ein Pockenvirus, das 1958 bei Cynomolgus-Affen und 1970 beim Menschen nachgewiesen wurde. Das Virus besteht aus einem DNA-Kern in einer Proteinhülle, das von einer Hülle umgeben ist. Affenpocken sind zoonotisch, d.h. sie werden von Tieren (z. B. Nagetieren) auf den Menschen übertragen und umgekehrt. Infektionen beim Menschen werden häufig durch Tierbisse oder durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten verursacht. (im Bild: Partikel des Affenpockenvirus)
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