Höchste Alarmstufe

Affenpocken in Europa: Sind meine Ferien in Gefahr?

In Afrika grassiert ein neuer Strang des Mpox-Virus. Vieles ist unklar. Eine Expertin gibt "Heute" Tipps und erklärt, wie du dich schützen kannst.

Heute Life
Affenpocken in Europa: Sind meine Ferien in Gefahr?
Die WHO ruft die Notlage aus. Grund dafür ist der Ausbruch einer neuen Variante der Viruskrankheit Mpox.
ERNESTO BENAVIDES / AFP / picturedesk.com

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat wegen einer neuen Variante der Viruskrankheit Mpox in Afrika ihre höchste Alarmstufe ausgerufen. Vor allem die Demokratische Republik Kongo ist stark vom Ausbruch betroffen.

Auf dem gesamten afrikanischen Kontinent wurden gemäß dem afrikanischen Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention dieses Jahr bereits über 15.000 Fälle registriert. Hast du eine Reise nach Afrika geplant? Das musst du wissen.

Ist meine Reise nach Afrika bedroht?

Nein. Trotzdem sollte man bei seiner Reise auf einige Sachen achten: Bei der Mensch-zu-Mensch-Übertragung werde die Krankheit durch Haut- oder Schleimhautkontakt mit dem Inhalt der Bläschen von erkrankten Personen übertragen, erklärt Esther Künzli, Co-Leiterin der Abteilung medizinischer Dienste beim Schweizer Tropeninstitut. "Auf Touristen bezogen heißt das, dass man engen körperlichen Kontakt mit erkrankten Personen vermeiden soll und keine toten oder lebenden Nagetiere anfassen sollte".

Was, wenn ich doch mit jemandem in Kontakt komme, der erkrankt ist?

"Wenn es zu einer Exposition kommt, etwa wenn man mit jemandem Geschlechtsverkehr hatte, der Mpox hat, kann die Möglichkeit einer Impfung nach dem Kontakt in Betracht gezogen werden", sagt Künzli. Die Impfung wird über die Gesundheitsbehörden veranlasst.

Wenn Sie Beschwerden haben, insbesondere nach risikoreichen Kontakten, dann kontaktieren Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder rufen Sie die Gesundheitshotline 1450 an!
Gesundheitsministerium

Wie kann ich mich auf der Reise sonst noch schützen?

Die Hände zu waschen, sei auf Reisen grundsätzlich immer eine gute Idee, sei aber nicht Mpox-spezifisch, so die Expertin. Hilft lange Kleidung gegen eine Ansteckung? "Lange Kleidung hat keinen Stellenwert im Kontext von Mpox", stellt Künzli klar. Es brauche engen körperlichen Kontakt für eine Ansteckung – wenn dieser nicht bestehe, stecke man sich auch mit kurzärmliger Kleidung nicht mit dem Virus an. Anderer Meinung ist hingegen ein Infektiologe des Berliner Charité: Er warnt davor, dass womöglich auch indirekter Hautkontakt zu einer Infizierung führen könnte.

Wie hoch ist die Gefahr, dass sich das Virus in Europa ausbreitet?

Die Möglichkeit, dass es, wie beim Ausbruch 2022, auch Fälle außerhalb von Afrika geben wird, könne nicht ausgeschlossen werden, sagt Künzli. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC stuft die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Ausbreitung im Großteil der Bevölkerung als gering ein.

Im Jahr 2024 wurden in Österreich bisher insgesamt 10 Fälle festgestellt (Stand: 12. Juni). Zum Vergleich: Seit Mai 2022 wurden laut AGES insgesamt 348 Fälle von Mpox gemeldet.

Auf den Punkt gebracht

  • In Afrika breitet sich eine neue Variante des Mpox-Virus aus, was die Weltgesundheitsorganisation dazu veranlasst hat, die höchste Alarmstufe auszurufen
  • Experten raten Reisenden, engen körperlichen Kontakt mit erkrankten Personen zu vermeiden und keine toten oder lebenden Nagetiere anzufassen
  • Das Risiko einer Ausbreitung des Virus in Europa wird als gering eingestuft, und das Bundesamt für Gesundheit bestätigt, dass die Wahrscheinlichkeit, in der Schweiz mit der Krankheit in Kontakt zu kommen, sehr gering ist
red
Akt.
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