Anklage fertig
Affäre mit 15-Jähriger – Wiener drohen 30 Jahre Haft
Seit 28. April sitzt ein Wiener im US-Gefängnis. Er soll Sex mit einer 15-Jährigen gehabt haben. Die Anklage steht, ihm droht eine drakonische Strafe.
Kaum Besuch, Tausende Kilometer weit weg von zuhause alleine im Häf’n: Ein Wiener sitzt schon seit einem halben Jahr im Brevard County Jail im US-Bundesstaat Florida ein. Eine Online-Bekanntschaft wurde dem 24-Jährigen im Frühjahr zum Verhängnis. Die junge Frau habe ihm beim Online-Dating weisgemacht, dass sie 19 Jahre alt sei. In Wahrheit war das Mädchen aber erst 15 Jahre alt – in einem Hotel in Orlando soll es zu Intimitäten gekommen sein. Sex mit Minderjährigen wird in Florida streng bestraft. Am Tag nach der verhängnisvollen Nacht klickten bei dem 24-Jährigen in den USA die Handschellen. Die Eltern des Mädchens hatten Alarm geschlagen.
Anklage droht mit Höchststrafe
Nun kommt weiteres Ungemach auf den jungen Wiener zu. Laut dem zuständigen Sheriff in Brevard County nahe Orlando wird Anklage gegen den 24-Jährigen erhoben – Missbrauch und Entführung lauten unter anderem die Vorwürfe. Angeblich wurde noch kein Gerichtstermin festgesetzt. Doch im Falle einer Verurteilung drohen dem inhaftierten Wiener bis zu 30 Jahre Haft. Der 24-Jährige wird von Mitarbeitern der österreichischen Botschaft betreut, die Kontakt zu ihm halten und ihn ab und zu besuchen.
Häftlinge zahlen für Essen
In dem Häf’n im Örtchen Cocoa sitzen derzeit 1.600 Sträflinge ein, der 24-Jährige musste sich die Zelle mit zwei bis drei anderen Häfltingen teilen. Sonnenlicht kommt nur durch einen schmalen Spalt in die Betonhölle. Mittlerweile wurde der Wiener aber nach Druck der Botschaft in einen anderen Zellentrakt verlegt. Dort soll es ihm nun besser gehen. Die Mahlzeiten werden den Insassen aber auch hier in Rechnung gestellt – 1,99 Dollar pro Tag. Der Wiener muss orange oder schwarz-weiß gestreifte Häftlingskleidung tragen. Rote Overalls sind den gefährlichsten Straftätern in der US-Justizanstalt vorbehalten.
Familie kämpft um Sohn
Persönlichen Kontakt haben die Insassen nur zu ihren Anwälten. Die US-Behörden veröffentlichten, wie üblich, ein Polizeifoto ("Mugshot") von dem Verdächtigen. Die Familie des Mannes setzt alle Hebel in Bewegung, um ihren geliebten Angehörigen so bald wie möglich freizubekommen – und hofft auf ein mildes Urteil. Für den 24-Jährigen gilt die Unschuldsvermutung.
Auf den Punkt gebracht
- Ein 24-jähriger Wiener sitzt seit April in einem US-Gefängnis, weil er angeblich Sex mit einer 15-Jährigen hatte, die sich online als 19 ausgegeben hatte
- Ihm drohen bis zu 30 Jahre Haft wegen Missbrauchs und Entführung, während seine Familie und die österreichische Botschaft um seine Freilassung kämpfen