Steiermark
Ärzte warnen nun vor gefährlicher Erdbeerzunge
Scharlach ist auf dem Vormarsch, zum Schulstart droht ein weiterer Anstieg der Welle. Der aktuelle Medikamenten-Engpass könnte die Lage verschärfen.
Corona, Grippe, RS-Virus und jetzt auch noch das: Die nächste Krankheitswelle rollt auf Österreich zu. Ein altbekannter Erreger verbreitet sich gerade unter Kindern – Scharlach! Die klassischen Symptome: Hohes Fieber, Halsschmerzen, geschwollene Mandeln und häufig auch eine rote "Himbeerzunge".
Schon kurz vor Weihnachten mahnten EU und Weltgesundheitsorganisation WHO zur Vorsicht gegenüber der Krankheit. Anlass zur Sorge gaben auch Berichte über Todesfälle in England, wo neun Kinder an den Folgen von Scharlach ums Leben kamen, da sie falsch behandelt wurden.
"Gewaltige" Welle an Fällen
Aber auch in Österreich macht sich ein Anstieg der Fälle bemerkbar, so der Steirer Arzt Alexander Moussa zur "Krone": "Ja, wir haben derzeit eine gewaltige Scharlach-Welle." An und für sich sei das nicht schlimm, Krankheitsfälle gehörten aber jedenfalls mit einem Arzt abgeklärt.
Ohne richtige Behandlung drohen schwerwiegende Folgen
Scharlach wird durch Streptokokken ausgelöst und kann in der Regel gut mit Antibiotika unter Kontrolle gebracht werden. Das Problem: Derzeit sind wegen eines Medikamenten-Engpasses nicht alle Präparate zu bekommen und ohne die richtige Behandlung drohen schwere Langzeitfolgen für Herz und Gelenke.
Ein rasches Abebben der Scharlachwelle wird derzeit nicht erwartet, zumal die Wahrscheinlichkeit von Übertragungen mit Schulbeginn erneut ansteigen wird. Ein positiver Aspekt: In den Spitälern konnte man bislang keinen Anstieg an Scharlachpatienten feststellen, die Hausärzte dürften die Welle also derzeit gut abfedern.