Sohn mit Schuldgefühlen
Advent-Tragödie: Familie trauert um wertvolles Erbstück
66 Jahre alt und voller Geschichte: Das Erbstück, ein Adventkalender, wurde im Zug vergessen. Jetzt sucht die Familie verzweifelt nach Hinweisen.
Ein 66 Jahre alter Adventkalender, der seit Jahrzehnten als Erbstück durch die Familie Dauth weitergegeben wird, ist verschwunden. Eigentlich hätte der Kalender dieses Jahr erstmals für den zweijährigen Enkel aufgehängt werden sollen. Doch jetzt fehlt von dem Schmuckstück jede Spur – und die Familie startet einen emotionalen Suchaufruf.
"Der Kalender sollte an den jüngsten Enkel weitergegeben werden", erzählt Johannes Dauth (68) im "Heute"-Gespräch. Der Zweijährige wohnt in Frankenburg (Bez. Vöcklabruck), bei der Lebensgefährtin seines Sohnes Benjamin (37).
Erbstück im Zug vergessen
Der wollte das Erbstück am 30. November von Wien zu seinem Nachwuchs bringen. Für den Transport wurde der Jahrzehnte alte Adventkalender sorgfältig verpackt. Im Regionalzug R5064 von Linz nach Freilassing kam es dann zum Unglück.
In der Hektik beim Umstieg in Vöcklabruck vergaß Benjamin den Kalender im Abteil. "Mein Sohn hat sofort eine Verlustanzeige bei der ÖBB gemacht", berichtet Dauth. Doch auch jetzt – über eine Woche später – bleibt die Suche erfolglos.
"Irgendwer muss ihn mitgenommen haben, mit welcher Intention auch immer", vermutet der 68-Jährige. Die Chancen, den Kalender wiederzufinden, stehen nach so langer Zeit schlecht – doch die Familie gibt nicht auf.
Unbezahlbares Erbstück
Denn: Der Adventkalender ist für die Familie unbezahlbar. Er entstand 1958 in mühevoller Handarbeit. "Wie es oft so ist: Meine Mutter hatte eine Idee, mein Vater musste sie ausführen", schmunzelt der 68-Jährige.
"Mein Vater war Architekt und ein genialer Zeichner." Hinter jedem Türchen verbergen sich liebevoll gemalte Szenen. Darunter Dauth und seine beiden Brüder, die auf das Christkind warten, und biblische Motive. "Der Adventkalender wird jedes Jahr bei einem von uns aufgehängt und die junge Generation macht die Türchen auf."
Doch jetzt plagen Benjamin Schuldgefühle. "Wenn man so ein Familienstück vergisst im Zug, ist das natürlich nicht angenehm", meint sein Vater verständnisvoll. Die Familie gibt die Hoffnung nicht auf, auch wenn die Chancen nach so langer Zeit schlecht stehen.
Familie bittet um Hilfe
"Wenn er nicht auftaucht, will ich ein Faksimile machen, das Haus nachzeichnen und colorieren", so der 68-Jährige. Nachsatz: "Ein bisschen Talent hab ich ja vom Vater geerbt." Das sei zwar nicht das Original, aber zumindest ein Trost für den Sohn.
Wer den Kalender gesehen hat oder Hinweise zu seinem Verbleib geben kann, wird dringend gebeten, sich per Mail an [email protected] zu wenden.
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Auf den Punkt gebracht
- Ein 66 Jahre alter Adventkalender, der als wertvolles Erbstück in der Familie Dauth weitergegeben wurde, ist im Zug verloren gegangen.
- Die Familie startet einen emotionalen Suchaufruf, da der Kalender für sie unbezahlbar ist und sie die Hoffnung nicht aufgeben, ihn wiederzufinden.