Krabbel-Alarm
Achtung! Diese Spinne sucht jetzt Zuflucht in Häusern
Die südrussische, aber heimische Tarantel verirrt sich derzeit vermehrt in Gärten, Garagen und sogar in Häuser! Der Naturschutzbund bittet um Meldung.
Aktuell mehren sich in Österreich Sichtungen der Südrussischen Tarantel in Menschennähe. Die jedoch seit 100 Jahren heimische Spinnenart verirrt sich derzeit verstärkt in Gärten oder Garagen, teilweise auch in Häuser. Der Klimawandel dürfte die Spezies dazu bewegen, sich immer weiter westwärts wohlzufühlen.
Tarantel sucht Partner oder ein Winterquartier
Der Grund der Verirrungen: Die Männchen sind momentan auf Partnersuche. Besonders an milden Herbsttagen wandern diese Pelztierchen viel umher und verirren sich dabei auch in menschliche Quartiere. Aber auch die Weibchen sind auf Wanderschaft. Allerdings anders als die Männchen sind sie auf der Suche nach Winterquartieren. Diese bauen sie als Wohnröhren in sandige Böden. Bei der Suche nach geeigneten Unterkünften ergeht es ihnen wie den Männchen: Sie verlaufen sich auch manchmal in menschliche Behausungen.
Tarantel kriecht vermehrt in Häuser
Mit bis zu dreieinhalb Zentimetern Körperlänge ist sie die größte Spinne Mitteleuropas. Die pelzige Exotin breitet sich seit rund 100 Jahren vermehrt in Österreich aus – von der ungarischen Grenze im Burgenland über Wien bis zur tschechischen Grenze im niederösterreichischen Weinviertel.
Steppenart häufig an Gewässerufern zu finden
Als Lebensraum bevorzugt sie sandige Böden mit wenig Vegetation und einer hohen Umgebungstemperatur. Daher hält sich die Steppen-Art häufig an Gewässerufern auf, an die sie perfekt angepasst ist. Ihre Behaarung hält Wasser von ihrem Körper fern, sodass die pelzigen Achtbeiner in der Lage sind, schnell über die Wasseroberfläche zu laufen und – von einer Lufthülle umgeben – auch einige Zeit unter Wasser verbringen kann.
Bei dieser Tarantel handelt es sich um eine für den Menschen ungefährliche und vom Aussterben bedrohten Spinnenart. Daher bittet der Naturschutzbund um Meldung, sollte Herr oder Frau Österreicher ein solches Tier bei sich auffinden. "Sollten Sie ein Tier im Haus finden, retten Sie dieses bitte, am besten in einem Glas oder ähnlichem Behältnis und bringen Sie es ins Freie zurück", heißt es seitens des Naturschutzbundes.
„Sollten Sie ein Tier im Haus finden, retten Sie dieses bitte“
Trifft man auf diese Spinne im Freien, sollte man sie keinesfalls mit nach Hause nehmen – sie eignet sich nicht als Haustier. Indes bietet der Naturschutzbund bei Sichtung auch um Fotos der faszinierenden Spinnenart, um mehr zu ihrem Vorkommen in Österreich zu erfahren und sie besser schützen zu können.
Auf den Punkt gebracht
- In Österreich häufen sich derzeit Sichtungen der Südrussischen Tarantel, die sich vermehrt in Gärten, Garagen und Häuser verirrt, da die Männchen auf Partnersuche und die Weibchen auf der Suche nach Winterquartieren sind
- Der Naturschutzbund bittet um Meldungen und Fotos dieser vom Aussterben bedrohten Spinnenart, um sie besser schützen zu können