Online gebucht

"Abzocke!" – Wienerin zahlt online für Therme 20 % mehr

Anita M. (46) buchte online einen Thermen-Eintritt für zwei Erwachsene: Statt 78 Euro als fixen Preis vor Ort wurden ihr aber 93,60 Euro verrechnet.
Christine Ziechert
17.02.2025, 07:30

Eigentlich wollte Anita M. (Name geändert) nur in Ruhe mit ihrem Mann einen erholsamen Tag in der St. Martins Therme in Frauenkirchen (Bgld.) verbringen. Doch im Nachhinein kam die Wienerin einem eklatanten Preisunterschied beim Tageseintritt auf die Schliche.

Die 46-Jährige buchte für den 8. Februar online Tageseintritte für zwei Erwachsene auf der Homepage der St. Martins Therme: "Ich habe das immer so gemacht, das ist einfach praktisch", meint sie zu "Heute". Schon beim Kauf fiel ihr auf: "Der Preis mit insgesamt 93,60 Euro kam mir relativ hoch vor."

39 Euro Tageseintritt gilt nur vor Ort

Vor Ort staunte Anita M. dann nicht schlecht: "Der Tageseintritt in die Therme beträgt eigentlich 39 Euro pro Person – also insgesamt 78 Euro. Aber offenbar gilt das nur, wenn man direkt vor Ort zahlt. Hätte ich gewusst, dass es vor Ort billiger ist, hätten wir diese Option gewählt und nicht online gebucht. So haben wir 20 Prozent mehr bezahlt", ärgert sich die Wienerin. Trotz Online-Ticket musste sich die 46-Jährige zudem in der Kassa-Schlange anstellen und warten.

Die 46-Jährige beschwerte sich per E-Mail bei der St. Martins Therme und erhielt folgende Antwort: "Der Thermenpreisticker ist ein neues Angebot, welches entwickelt wurde. Der Verkaufspreis der Tickets passt sich dynamisch an und hängt von der Buchungslage am gewählten Tag ab, sodass dieser variieren kann."

Ticketpreis orientiert sich an Buchungslage

Und weiter: "Das System ist vergleichbar mit einem der zahlreichen Fluggesellschaften. Je nach Angebot und Nachfrage setzt sich der Preis im Webshop zusammen. Da es in den Ferien zu einer sehr starken Auslastung kommt, wird der Ticketkauf vorab empfohlen. Gäste, welche vorab keine Tickets gekauft haben, mussten in den vergangenen Ferien bereits wieder nach Hause fahren, weil die Maximalkapazität erreicht wurde."

"Das mit der Buchungslage ist ein Blödsinn. Die Auslastung war an diesem Samstag nicht sehr hoch, es war relativ wenig los. Für mich ist das eine totale Abzocke. Das kann doch rechtlich nicht korrekt sein, dass man online viel mehr zahlt, als vor Ort", meint Anita M., die auch die Intransparenz auf der Homepage kritisiert.

Thermenpreisticker gibt es seit 2023

Denn, einen Hinweis, dass die 39 Euro Tageseintritt nur vor Ort gelten, finden User nicht. Im Webshop wird zwar der Thermenpreisticker angeführt, worum es sich dabei aber genau handelt und wie die Preisgestaltung abläuft, dazu gibt es keine Informationen.

"Heute" bat die St. Martins Therme bzw. deren PR-Agentur um Aufklärung. Demnach gibt es den Thermenpreisticker bereits seit 2023, am 8. Februar lag zudem mit rund 1.000 Gästen die Thremenauslastung bei 100 Prozent. Um die Wartezeit für Online-Ticketbucher zu verkürzen sei zudem eine Art "Fast Lane" geplant.

Therme lädt Anita M. ein

"Da die Möglichkeit der Vorab-Reservierung von Eintritten via Internet im Freizeitsektor mittlerweile in beinahe allen Bereichen gebräuchlich ist, gehen wir davon aus, dass unsere Gäste mit der Systematik unseres Online-Tagesticket-Angebots mit Eintrittsgarantie inzwischen großteils vertraut sind und die entsprechenden Vorteile schätzen. Wir bedauern, dass es in der Kommunikation mit der Besucherin offenbar zu einem Missverständnis gekommen ist, und möchten sie deshalb gerne mit Begleitung auf einen Tag in unsere Therme einladen." Anita M. überlegt sich noch, ob sie auf das Angebot eingehen wird.

{title && {title} } cz, {title && {title} } Akt. 17.02.2025, 12:04, 17.02.2025, 07:30
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