Wiener Marktamt greift durch

Abzocke statt Rabatt: Jeder dritte Möbelhändler trickst

Lockangebote mit fetten Rabatten – doch das Marktamt Wien deckt auf: Viele Möbelhäuser tricksen! Statt Sparen zahlen Kunden oft sogar drauf.
Christoph Weichsler
10.02.2025, 10:32

"Minus 50 Prozent!", "Jetzt zum Bestpreis!" – Möbelhäuser werfen oft mit Rabatten um sich. Doch wer denkt, er ergattert ein echtes Schnäppchen, könnte kräftig hinters Licht geführt werden. Denn das Wiener Marktamt hat 122 Kontrollen durchgeführt – und in rund einem Drittel der Fälle waren die Preisangaben schlicht falsch.

Rabatte, die in Wahrheit teurer sind

Besonders dreist: Manche "reduzierten" Preise lagen sogar über dem ursprünglichen Verkaufspreis! Marktamt-Sprecher Alexander Hengl nennt gegenüber "Heute" ein Beispiel: Ein Marmortisch, der angeblich von 7.000 auf 5.000 Euro gesenkt wurde, hatte zuvor nur 4.000 Euro gekostet. Wer hier blind vertraut, zahlt also 1.000 Euro mehr statt zu sparen!

"Händler müssen den niedrigsten Preis der letzten 30 Tage angeben. Ein unverbindlicher Verkaufspreis ist aber keine echte Vergleichsbasis", erklärt Hengl. Heißt: Ein Händler kann einen Tisch einfach für kurze Zeit teurer machen, um dann eine Rabattaktion zu starten – die in Wirklichkeit gar keine ist.

Black Friday: Hochsaison für Preis-Tricks

Besonders gefährlich wird es rund um den Black Friday. "Hier sehen wir jedes Jahr Auffälligkeiten", so Hengl. Kunden werden mit Mega-Deals gelockt, die oft gar nicht existieren. Das Marktamt hält die Augen offen, doch jeder Käufer kann sich selbst schützen.

So durchschaut man falsche Rabatte

Augen auf bei der Preisangabe: Neben dem neuen Preis muss auch der niedrigste Preis der letzten 30 Tage stehen.

Verkäufer in die Pflicht nehmen: Wer sich unsicher ist, kann sich den Preisverlauf direkt am PC im Geschäft zeigen lassen.

Verdächtige Rabatte melden: Wer den Verdacht hat, betrogen zu werden, kann sich direkt an das Marktamt wenden. (Marktamts-Telefon +43 1 4000-8090)

Hohe Strafen für Preis-Schummler

Wer beim Schummeln erwischt wird, muss zahlen: Das Marktamt zeigt alle Verstöße an, pro Übertretung drohen Händlern bis zu 1.450 Euro Strafe. Besonders dreiste Fälle könnten sogar mehrfach belangt werden. Trotz der drohenden Geldstrafen setzen einige Unternehmen weiter auf Täuschung – wohl in der Hoffnung, dass nur wenige Kunden genauer hinsehen.

Auch Schuhgeschäfte auffällig

Nicht nur Möbelhäuser stehen im Fokus: Auch in Schuhgeschäften gibt es immer wieder falsche Preisauszeichnungen. Sportgeschäfte kamen bei den Kontrollen hingegen besser weg – hier gab es nur wenige Verstöße.

Wer wirklich sparen will, sollte Preise also genau beobachten – und sich nicht von großen Prozentzahlen blenden lassen!

{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 10.02.2025, 11:50, 10.02.2025, 10:32
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