Lenkerin erhielt Anwaltsbrief
"Abzocke" – Frau parkt wenige Sekunden, zahlt 319 Euro
Besitzstörungsklage statt Bosna: Eine Lenkerin wollte in Linz ihren Hunger stillen. Doch statt der erhofften Wurst gab es eine Anwaltsrechnung.
Nach 54 Jahren war Schluss: Vor drei Monaten hat der Kult-Würstelstand Kaiser Franz in der Unionstraße dichtgemacht. "Es geht weiter, ein Kaiser gibt nicht auf", kündigte Pächter Franz Wohlmuth im "Heute"-Gespräch an.
Eine Autofahrerin wusste nichts von der Schließung. Sie blieb vor Kurzem dort stehen, um einen Imbiss zu kaufen. Als die Frau das Geschlossen-Schild sah, fuhr sie nach wenigen Sekunden wieder weg.
Nach ein paar Tagen dann die böse Überraschung: Ein Anwaltsbrief flatterte ins Haus. In dem Schreiben samt Unterlassungsklärung war von einer Störung des "ruhigen Besitzes" die Rede.
Das Pech der Betroffenen: Sie hatte die Verbotsschilder zu spät gesehen und war längst von der Überwachungskamera gefilmt worden. Die bittere Folge: eine geschmalzene Rechnung von über 319 Euro.
Beim ÖAMTC kennt man noch andere nichtsahnende Parksünder: "Seit April sind wir mehrfach täglich mit Anfragen von Mitgliedern zu dieser Sache befasst", sagt Juristin Corinna Hotz zur "BezirksRundschau".
„Seit April sind wir mehrfach täglich mit Anfragen von Mitgliedern zu dieser Sache befasst.“
Sie rät, derartige Schreiben keinesfalls zu ignorieren und pünktlich zu zahlen. Man könne sich rechtlich nicht zur Wehr setzen. Ein mögliches Gerichtsverfahren koste mindestens 1.000 Euro, so die Expertin
"Jeder will nur 20 Stunden arbeiten"
Fast alle Branchen leiden extrem unter Personalmangel. Die Linzer Konditorei Jindrak musste seine Filiale schließen, sucht nach wie vor neue Mitarbeiter.
Die Suche nach neuem Personal sei alles andere als einfach. "Alle wollen weniger arbeiten", erklärt Firmenchef Leo Jindrak. "Jeder will nur noch 20 oder 25 Stunden, am Samstag schon weniger und am Sonntag lieber gar nicht."
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Eine Autofahrerin erhielt eine Anwaltsrechnung von über 319 Euro, nachdem sie kurz vor einem geschlossenen Würstelstand in Linz geparkt hatte, ohne es zu bemerken
- Die Frau wurde von einer Überwachungskamera gefilmt und erhielt einen Anwaltsbrief wegen einer angeblichen Störung des "ruhigen Besitzes"
- Der ÖAMTC warnt vor ähnlichen Fällen und rät, solche Schreiben nicht zu ignorieren