Wien

"Abstrus" – FPÖ-Nepp wettert gegen Geschlechter in Wien

Dominik Nepp wirft der Stadt Wien "Wissenschaftsfeindlichkeit" beim Gendern vor. Es gebe zwei Geschlechter – auch OPs würden daran nichts ändern …

Heute Redaktion
Gender-Streit: Wiens FP-Chef Dominik Nepp wundert sich über die Anreden der Stadt Wien.
Gender-Streit: Wiens FP-Chef Dominik Nepp wundert sich über die Anreden der Stadt Wien.
imago; "Heute"-Montage

"Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren, sehr geehrte intergeschlechtliche Menschen" – so beginnen nun offizielle Aussendungen der Stadt Wien. FPÖ-Obmann Dominik Nepp ist darüber zutiefst verärgert. Gegenüber "Heute" poltert er: "Diese Gender-Agenda, die die Stadt Wien vorantreibt, ist wieder einmal klassisch."

"Dieser Schwachsinn …"

Auf die Frage, wie viele Geschlechter es seiner Ansicht nach gebe, antwortet er knappest mit "zwei". Eines ist Nepp aber wichtig klarzustellen: "Die sexuelle Neigung – also ob jemand schwul ist, lesbisch oder bisexuell – das is Privatsache und geht uns auch nichts an. Jeder soll machen, was er will. Aber dieser Schwachsinn, dass man sich von heute auf morgen als Manderl, als Weiberl fühlen kann – und in Deutschland geht es so weit, da kommen Schüler und sagen: Ich fühle mich jetzt als siebenmonatiger Fuchs – da kann ich nicht mit."

Video: So poltert Nepp im Gender-Streit

Stadt Wien für Gleichstellung

Der blaue Stadtrat fordert daher, dass "die Stadt Wien mit der Genderei aufhören" solle "und zu einer normalen Anrede zurückkehren" möge. Beispiel: "Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr. Das reicht", so Nepp. Nachsatz: "Man sieht ja auch oft, dass es auch Bürgermeister Ludwig peinlich ist, wenn wir ihn bei mündlichen Anfragen im Gemeinderat befragen. Die Stadt Wien behauptet ja, es gibt 59 Geschlechter, es bekennen sich aber nur 17 Leute zu irgendetwas."

Die Stadt Wien indes hält fest, dass man "für die Gleichstellung aller Menschen" eintrete. Um den respektvollen Umgang mit intergeschlechtlichen Menschen und den neuen Geschlechtskategorien in Österreich zu fördern, empfiehlt sie bei der Geschlechtserfassung zumindest folgende vier Kategorien anzugeben:

"W" für weiblich, "M" für männlich, "X" für inter/divers/offen, "k. A." für keine Angabe

"Das ist wissenschaftsfeindlich"

FPÖ-Mann Nepp kann dem nichts abgewinnen, sagt: "Das versteht ja keiner mehr. Das ist einfach abstrus und auch wissenschaftsfeindlich, denn wir alle haben in der Schule schon gelernt: Es gibt einen biologischen Mann, eine biologische Frau – auch, wenn man diverse Operationen an sich vornimmt, ändert sich das nicht."

"Sollte Gender-Verbot geben"

Im "Heute"-Talk fordert Dominik Nepp auch gleich ein Gender-Verbot für die Haupststadt nach niederösterreichischem Vorbild (dort ist die FPÖ nun in einer Koalition mit der ÖVP): "Ja, sollte es geben, vor allem im öffentlichen Bereich. Ein bisschen Normalität schadet der Stadt Wien auch nicht."

Ein ausführliches Sommergespräch mit Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp gibt es kommende Woche in "Heute" und auf Heute.at!

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    iStock, Privat (Montage: "Heute")
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