Fussball

Abseits-Streit: Entscheidet dieses Tor den Abstieg?

Altach hat am Freitag einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt geschafft, bei Schlusslicht Ried mit 1:0 gewonnen. Danach wurde diskutiert. 

Heute Redaktion
Beim Eigentor von David Ungar stand Lukas Jäger in der Entstehung wohl hauchdünn im Abseits.
Beim Eigentor von David Ungar stand Lukas Jäger in der Entstehung wohl hauchdünn im Abseits.
Gepa, Screenshot

In einer ausgeglichenen und nicht immer hochkarätigen Partie sorgte ausgerechnet ein Eigentor für die Entscheidung. David Ungar drückte den Ball in der 83. Minute über die Linie, löste Jubelstürmer bei den Vorarlbergern aus. Zuvor setzte Stefan Haudum einen Eckball an die Querlatte, der Abpraller landete auf Ungars Bein. Der Rieder konnte nicht mehr ausweichen, wurde so zum Unglücksraben. Denn in der Nachspielzeit vergab der Rieder noch die Doppelchance zum Ausgleich, schoss zunächst den mit nach vor geeilten Keeper Samuel Sahin Radlinger an und setzte den Nachschuss dann um Millimeter an der linken Stange vorbei. 

"Schaut stark nach Abseits aus"

Der späte Treffer sorgte nach dem Spiel jedoch für heftige Diskussionen. Die Rieder fühlten sich nämlich stark benachteiligt. Bei Haudums Kopfball stand nämlich Lukas Jäger wohl hauchdünn im Abseits. Und direkt vor Keeper Sahin-Radlinger, der dann am Ball vorbeisegelte. "Der Altach-Spieler blockiert Sahin-Radlinger, der den Ball nicht drüber abwehren kann. Schaut für mich stark nach Abseits aus", so Ried-Trainer Maximilian Senft. 

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    IMAGO/Gruppo LiveMedia

    Das Tor wurde vom Video-Referee überprüft, der hatte nichts zu Beanstanden. Die Abseitsstellung kann durch die TV-Bilder auch nicht eindeutig aufgelöst werden, Jäger dürfte aber wohl tatsächlich vorne sein. Die Frage hier: Wird Rieds Keeper Sahin-Radlinger dadurch irritiert? Eine Streitfrage.

    Altach-Coach sah es anders

    Thomas Reifeltshammer, Rieds Sportlicher Leiter, legte daraufhin nach: "Wenn ich die Szene so sehe, ist es ein klares Abseits. Es passt wahrscheinlich auch zur aktuellen Situation. Wenn du durch so ein Tor verlierst, dann ist es sehr bitter", meinte der Ried-Boss. Altach-Coach Klaus Schmidt sah es naturgemäß anders. "Vielleicht war er im Abseits, aber er hat weder eingegriffen, noch einen Weg zum Ball gehabt. Deshalb war das Tor sicher korrekt", so Schmidt.  

    Zwei Runden vor dem Saisonende liegen die Vorarlberger nun drei Punkte vor Ried, haben auch das sogenannte Sternchen, werden also bei Punktegleichheit vorgereiht.