WM 2022
Aberglaube: Argentinien-Präsident schwänzt WM-Finale
Die ganze Welt fieberte beim WM-Finale zwischen Argentinien und Frankreich mit. Der Präsident der "Gauchos" blieb zu Hause – aus Aberglaube.
Aus Aberglaube verfolgte der argentinische Präsident Alberto Fernandez das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar zwischen Frankreich und Argentinien am heimischen Bildschirm. "Wie Millionen meiner Landsleute werde ich das WM-Finale zu Hause genießen", hatte Fernandez auf Twitter vor der Partie geschrieben.
Es sollte Wirkung zeigen. Argentinien setzte sich im Elfer-Krimi mit 7:5 durch. Superstar Lionel Messi krönte sein Heimatland zum dritten Mal zum Weltmeister.
"Ich werde diesen fantastischen Moment so erleben, wie ich es bisher getan habe, zusammen mit meinen Leuten. Auf dem Spielfeld werden unsere Besten stehen, und auf den Tribünen werden wir glorreiche Fans haben." Dazu hatte Fernandez ein Foto begeisterter argentinischer Anhänger in Katar veröffentlicht.
"Außerdem, Aberglaube ist Aberglaube", hatte der Präsident weiters geschrieben. Dahinter steckt eine lange Tradition argentinischer Staatschefs, die es seit 1990 vorziehen, nicht mehr bei den WM-Spielen im Stadion dabei zu sein. Damals hatte es eine 0:1-Niederlage der Südamerikaner im Eröffnungsspiel gegen Kamerun gegeben, bei welcher der damalige Präsident Carlos Menem die Schmach live auf der Tribüne mitverfolgen musste.
Der Titelverteidiger war in seiner Gruppe damals überraschend nur Dritter geworden, der Achtelfinal-Einzug gelang trotzdem gelungen, weil Argentinien nach dem damaligen Modus als einer der besten vier Drittplatzierten qualifiziert war. Am Ende hatte es sogar zum Finale gereicht, dort aber aber eine 0:1-Niederlage gegen Deutschland gesetzt.