Tierischer Blog

A taste of KEKS: Wenn der Knoten platzt ...

"Heute"-Redakteurin Christine Kaltenecker erzählt von ihrem Leben mit drei Hunden und wie Junghund "Keks" den Alltag völlig durcheinander bringt.

Christine Kaltenecker
A taste of KEKS: Wenn der Knoten platzt ...
"Keks" mit seinem kompletten Rudel. 
©CKFotografie privat

Dieser Blogeintrag richtet sich an alle Hundemamas und -papas, die momentan zum selektiven Haarausfall neigen, kurz vorm Burnout stehen oder gar mit dem Gedanken spielen, das "Pubertier" am nächsten Wandertag klammheimlich vom höchsten Punkt des Berges zu stoßen. Wartet noch mit Mordplänen und Selbstzerstörung, denn - HURRA - es gibt tatsächlich ein Licht am Ende des pelzigen Tunnels

Keksi - Untier - Keks

So niedlich war er. Ein kuschelndes Goldstück mit rosa Nase und schwarzen Knopfaugen. Dann wurde er größer ... und größer ... und NOCH größer und proportional zur Körpergröße wuchs auch das absolut selbst verherrlichende Ego. Die Pubertät war gekommen und mit ihr ein völlig anderer Hund. Den hätte ich mir nicht ausgesucht, nein, nicht einmal Mitleid hätte ich mit dem Terroristen gehabt, wenn er noch im Wiener Tierquartier gewesen wäre ("was habt's denn noch?"). 

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Die Mischung zwischen "liebster Kuschelkeks" und "ungehorsamer Anarchist" war allerdings immer noch ausgewogen genug, um ihn nicht mit neun Monaten, einem Jahr, oder auch 18 Monaten auf die B18 zu picken. Richtig gemein eigentlich, denn so schlimm er war, so putzig war er auch in seinem völligen Alltags-Wahnsinn. Keine Selbstreflexion machen die langen Haxen und das niedliche Exterieur natürlich umso bedürftiger und die Liebe wuchs trotz Stresspusteln und unzähligen Beinahe-Herzattacken meinerseits täglich. 

"Arschnase"

Doch der Knoten löste sich vor etwa vier Wochen. Der Rückruf, "Sitz", "Platz", "Bleib", oder auch nur "Bitte halt's z'samm" scheinen plötzlich wieder aus den lahmgelegten Synapsen während der Pubertät im Hundegehirn ausgegraben und WOW der "Keks" hört mich nicht nur, sondern ist auch wieder empfänglich für meinen gutgemeinten Willen. 

Wir schreiben also das 22. Lebensmonat und können bestätigen: JA, es gibt ein Ende der Pubertät. Und JA, die Hundetrainer haben recht, denn alles, was verloren schien, war nur in einem uncoolen Winkel des Geistes verräumt. Kein Training war umsonst, kein Kommando wurde vergessen und die Welpen-Erziehung ist tatsächlich konditioniert worden. 

Durchputzen

Dran bleiben, lautet nun die Devise. Jetzt stehen Tür und Tor zum Herz und Hirn deines Hundes weit offen und die letzten Flausen und "Kinderkrankheiten" - wenn man's so will - können mit ein bisschen Geduld und liebevollem Training ausgetrieben werden. Bei "Keks" wäre hier beispielsweise der Leinenfrust ein Thema, der wiederum nur mit guter Impulskontrolle überwunden werden kann. 

Als ein kleiner Welpe ins Haus kam, machte man sich als Hundehalter die "Liste". Eine Aufzählung aller Dinge, die man bei seinem Hund voraussetzt, um den individuellen Alltag gemeinsam genießen zu können. Ja, ein paar Sachen stehen noch ohne Häkchen auf meiner "Dog-Bucket-List", aber durch das Abflauen der Pubertät und die Vorarbeit sind wir auf dem besten Weg auch diese Dinge hinter uns zu lassen ...

Christine Kaltenecker wurde bereits in ein Haus mit Hund hinein geboren und entschied sich bewusst für ihren ersten, eigenen Hund mit 14 Jahren aus dem Tierheim in Graz (1997 - 2011).
Seelenhund "Kirby" (15) wurde ihr als Notfallwelpe zur Flaschenaufzucht von einem Tierschutzverein aus der Slowakei überbracht und ihr einziges Mädchen "Kennedy" (6) bekam sie ebenfalls als Pflegehund, nachdem sie in ihrem Zuhause mit neun Monaten plötzlich unerwünscht war.
Zuletzt zog Terrorkrümel "Keks" am 16. August 2022 ein und stellt das harmonische Rudel ganz schön auf den Kopf.

tine
Akt.
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