Oberösterreich

Trotz Teuerung – Erdbeeren werden plötzlich billiger

Zu Sommerbeginn sind Erdbeeren in aller Munde. Viele Kunden wissen nicht, warum die Preise nun plötzlich nach unten gehen. "Heute" erklärt den Grund. 

Johannes Rausch
Derzeit bekommt man bei Hoffelner ein Kilo Erdbeeren um 4,40 Euro, wenn man sie selbst pflückt. Im Bild: Geschäftsführer Andreas Hoffelner.
Derzeit bekommt man bei Hoffelner ein Kilo Erdbeeren um 4,40 Euro, wenn man sie selbst pflückt. Im Bild: Geschäftsführer Andreas Hoffelner.
Landwirtschaft Hoffelner, iStock

Sommerzeit ist Erdbeerzeit! Steigen die Temperaturen, wird der Appetit auf die roten süßen Früchte wieder größer. Oft wundern sich Konsumenten, warum Erdbeeren im Frühling mehr kosten als im Sommer. 

Wie ein Beispiel zeigt: Zu Saisonbeginn im Frühjahr wurde bei Hoffelner Landwirtschaft in Kremsmünster (Bez. Kirchdorf) ein Kilo gepflückter Erdbeeren um 11,80 Euro verkauft. Jetzt im Juni hingegen – mitten in der Haupterntezeit – zahlt man 9,80 Euro. 

Warum wurde der Preis innerhalb einiger Wochen um sage und schreibe 2 Euro reduziert? "Heute" hat nachgefragt: "Im April hatten wir bei unserer Ernte mehr Aufwand bei geringerem Ertrag", erklärt Geschäftsführer Andreas Hoffelner (33) gegenüber "Heute"

Mit "Aufwand" meint Hoffelner unter anderem die Installierung eines Sonnen- bzw. Folientunnels, der zu Jahresbeginn auf dem Feld aufgebaut.

Die Überdachung sorgt für die nötige Wärme: "Damit wird die Sonne eingefangen und gespeichert", sagt Hoffelner. Die Haupternte dauere heuer übrigens von Mitte Mai bis Ende Juni. 

Seit etwa 40 Jahren bietet der Familienbetrieb Sommer für Sommer Erdbeeren an. Während der Hauptsaison in der heißen Jahreszeit sind insgesamt über 40 Personen beschäftigt: Familie, Stammpersonal, Verkäufer und Erntehelfer.

Verkaufspersonal gesucht

Derzeit braucht Hoffelner – der den Betrieb vor einigen Jahren von seinem Vater übernommen hat – für sein Unternehmen noch drei Mitarbeiter im Verkauf. Sie sollen Kunden bei den Verkaufshütten und Erdbeerfeldern im ganzen Bundesland bedienen.

Bis zirka Mitte Juli werden Schüler, Studenten, Hausfrauen bzw. -männer oder Pensionisten gesucht (nähere Infos siehe Facebook-Post unten). Neben Kremsmünster betreibt Hoffelner zehn weitere Standorte, darunter Bad Hall, Lambach (Bez. Wels-Land) und Regau (Bez. Vöcklabruck).

"Sie sollen Deutsch sprechen und mit Geld umgehen können", so Hoffelner über wichtige Fähigkeiten der Bewerber. Zwei Neue hat der Unternehmer bereits gefunden: Eine Schülerin und ein Mann, der nach seinem Zivildienst im Sommer etwas dazuverdienen will.

Auf dem Feld hingegen benötige er derzeit keine weiteren Arbeitskräfte. Rund 20 Mitarbeiter aus Rumänien und Ukraine sind bei Hoffelner beschäftigt: "Seit zirka 20 Jahren sind das dieselben Personen. Das ist für beide Seiten ein Vorteil, denn man kennt sich jetzt schon sehr gut."

Weitere Infos für die ausgeschriebene Stelle im Verkauf sind auf der Hoffelner-Site zu finden.
Bewerben kann man sich unter [email protected] oder unter 07583/7104.

Von 9,60 auf 9,80 Euro

Aktuell bekommt man bei Hoffelner ein Kilo Erdbeeren um 4,40 Euro, wenn man sie selbst pflückt. Bezieht man sie direkt vom Verkaufsstand, legt man 9,80 Euro hin. 

Zum Vergleich: Im Vorjahr wurden sie um 9,60 Euro angeboten. Die zweiprozentige Preissteigerung begründet Hoffelner mit der Inflation.

"Für unsere Traktoren brauchen wir Diesel. Das ist ein riesiger Brocken, hier gibt es noch keine Alternativen." Andreas Hoffelner, Geschäftsführer Hoffelner Landwirtschaft

Außerdem kommen Kosten für Energie, Dünger, Personal und Material bzw. Verpackungen dazu. Ein zusätzliches Thema ist Sprit: "Für unsere Traktoren brauchen wir Diesel. Das ist ein riesiger Brocken, hier gibt es noch keine Alternativen", sagt Hoffelner. Grundsätzlich hätte es aber schon im vergangenen Jahr eine Teuerungswelle gegeben.

Nun werden unsere Erdäpfel knapp

Von Erdbeeren zu Erdäpfeln: Der Dauerregen hat Erdäpfel-Vermarktern heuer einen Strich durch die Rechnung gemacht: Der Start der neuen Saison verzögerte sich um etwa eine Woche, die Pflanzung um rund 14 Tage.

Der kühle April und Mai verschärften die Situation zusätzlich. Die warmen vergangenen Wochen sorgten für leichte Entspannung.

Was den Landwirten aufstößt: Das unbeständige Wetter lässt die Erntemenge deutlich sinken. Sie liegt um rund 20 bis 30 Prozent unter dem üblichen Durchschnitt.

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