Kritik an Autozulieferer

900 Mitarbeitern mit Kündigung gedroht: Chef hat Erfolg

Ein oberösterreichischer Autozulieferer meldete kurz vor Weihnachten 882 Personen beim AMS-Frühwarnsystem an. Dem ging ein Lohn-Streit voraus.

Newsdesk Heute
900 Mitarbeitern mit Kündigung gedroht: Chef hat Erfolg
Dunkle Wolken schweben über dem Autozulieferer TCG Unitech mit Sitz in Kirchdorf.
Google

Wirtschaft und Industrie stecken tief in der Krise. Das zeigt sich besonders am Fall des oberösterreichischen Autozulieferers TCG Unitech mit Sitz in Kirchdorf. Seit Wochen tobt ein regelrechter Lohn-Streit. Dabei stand und steht vor allem die Vorgehensweise des Unternehmens stark in der Kritik. Es sträubt gegen die vereinbarten Erhöhungen des Kollektivvertrags.

Die Belegschaft musste sich entscheiden: entweder den neuen – für sie schlechteren – Vertrag unterschreiben oder den Verlust des Jobs riskieren. Konkret weigert sich das Unternehmen, seinen Mitarbeitern die im Rahmen der KV-Verhandlungen vereinbarten 4,8 Prozent mehr zu bezahlen.

Im Zuge des Streits drohte das Unternehmen seinen Beschäftigten mit einer sogenannten Änderungskündigung, falls diese Nulllohnrunde nicht akzeptieren würden. Dass es der Chefetage ernst war, zeigte auch der Schritt, mehr als 880 Mitarbeiter (von insgesamt 960) beim AMS-Frühwarnsystem zur Kündigung anzumelden. Die Gewerkschaft tobte, sprach von einem "moralischen Wahnsinn".

Mitarbeiter behalten Job und akzeptieren Gehaltseinbußen

Am Mittwoch berichtet nun die Krone, dass das Unternehmen mit seiner Vorgangsweise – aus seiner Sicht – Erfolg hatte. So hätten laut Bericht etwa 90 Prozent der Mitarbeiter die Nulllohnrunde bereits akzeptiert.

Den restlichen Beschäftigten wurde die Kündigung bereits vorgelegt – verbunden mit der Frist von einer Woche, es sich womöglich doch noch anders zu überlegen. Wie die "Krone" schreibt, dürfte es auch bei Gesprächen hinter verschlossenen Türen wenig Bereitschaft gegeben haben, eine Lösung im Sinne der Arbeitnehmer zu finden. Entsprechend böse zeigt sich GPA-OÖ-Gewerkschaftsboss Wolfgang Gerstmayer. Er spricht von einer "Unart, so mit seinen Mitarbeitern umzugehen".

Die Bilder des Tages

1/54
Gehe zur Galerie
    <strong>11.12.2024: Vierfacher Vater (37) kriegt arbeitslos 3.500 € monatlich.</strong> Fast 3.500 Euro pro Monat fürs Nichtstun: Arbeiten will ein 37-jähriger Familienvater nicht mehr – außer der Ex-Kellner kriegt über 4.000 Euro netto. <a data-li-document-ref="120077710" href="https://www.heute.at/s/vierfacher-vater-37-kriegt-arbeitslos-3500-monatlich-120077710">Weiterlesen &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120077419" href="https://www.heute.at/s/kassasturz-oesterreich-hat-ab-sofort-kein-geld-mehr-120077419"></a>
    11.12.2024: Vierfacher Vater (37) kriegt arbeitslos 3.500 € monatlich. Fast 3.500 Euro pro Monat fürs Nichtstun: Arbeiten will ein 37-jähriger Familienvater nicht mehr – außer der Ex-Kellner kriegt über 4.000 Euro netto. Weiterlesen >>>
    RTL II

    Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Österreich" ist die aktuell meistgelesene Story "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein oberösterreichischer Autozulieferer, TCG Unitech, geriet in die Kritik, nachdem er 882 Mitarbeiter beim AMS-Frühwarnsystem zur Kündigung anmeldete, um sie zur Akzeptanz einer Nulllohnrunde zu zwingen.
    • Trotz heftiger Kritik und Widerstand der Gewerkschaft akzeptierten etwa 90 Prozent der Belegschaft die Gehaltseinbußen, während den restlichen Mitarbeitern die Kündigung vorgelegt wurde.
    red
    Akt.