Das Thema Handynutzung an Schulen sorgt in Wien weiterhin für Diskussionen. Nachdem Kärnten als erstes Bundesland ein Verbot der Handynutzung an Volksschulen erlassen hat, hat auch der Wiener Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) ein solches Verbot für Wiener Volksschulen ins Spiel gebracht.
Eine Umfrage unter mehreren hundert Wiener Pflichtschullehrern zeigt nun, dass eine deutliche Mehrheit von 87 Prozent das Verbot befürwortet. Gleichzeitig geben mehr als 41 Prozent der Befragten an, bereits Probleme durch Handys im Unterricht erlebt zu haben.
In Kärnten wird das Handyverbot durch die Hausordnungen der Schulen geregelt: Schüler müssen ihre Handys vor dem Unterricht abgeben, und Lehrer sind für die sichere Verwahrung verantwortlich. Bei Verstößen gegen das Verbot drohen Sanktionen, die in der jeweiligen Hausordnung festgelegt sind.
Für viele Wiener Lehrer sind diese Regelungen nicht neu, denn zahlreiche Schulen haben bereits ähnliche Bestimmungen. Allerdings sehen Fachvertreter auch mögliche negative Auswirkungen auf die Lehrer.
Thomas Krebs, Vorsitzender der wienweiten Personalvertretung des Zentralausschusses der Wiener LandeslehrerInnen, warnt davor, dass ein neues Gesetz zu einer zusätzlichen Belastung für die Lehrkräfte führen könnte. "Die Verantwortung für die Verwahrung der Handys könnte den Lehrern umgehängt werden, was problematisch ist. Bei Verlust oder Beschädigung eines Handys könnten Lehrer für die Folgen haftbar gemacht werden", erklärt er.
Krebs fordert daher, dass im Falle eines Gesetzes nicht nur die Schule, sondern auch außerschulische Stellen für Sanktionen verantwortlich gemacht werden. Ohne eine spürbare Unterstützung durch externe Stellen könnte das geplante Verbot letztlich zu einem "Bumerang" für die Lehrer werden.