Klimaschutz

83 Prozent des Energieverbrauchs aus Öl, Kohle und Gas

Der weltweite Energiehunger wird weiter zum größten Teil aus fossilen Quellen gestillt - Erdöl, Kohle und Erdgas haben einen Anteil von 83 Prozent.

Lydia Matzka-Saboi
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Eine aktuelle Studie zeigt auf, dass weltweit immer noch 83 Prozent des Energieverbrauchs aus fossilen Energieträgern stammen.
Eine aktuelle Studie zeigt auf, dass weltweit immer noch 83 Prozent des Energieverbrauchs aus fossilen Energieträgern stammen.
Getty Images/iStockphoto/zhengzaishuru

Trotz Commitment zur Energiewende wird der globale Energiehunger vorerst weiter zum größten Teil aus fossilen Quellen gestillt. Die Erneuerbaren gewinnen aber auch angesichts gestiegener Rohstoffkosten an Fahrt. 2020 war ein Rekordjahr für den Erneuerbaren-Ausbau.

Laut einer aktuellen Studie der deutschen Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) haben die fossilen Energieträger Erdöl, Gas und Kohle einen Anteil am globalen Primärenergieverbrauch von 83 Prozent. China plant sogar neue Kohlekraftwerke.

Der Datenstand bezieht sich auf das Jahresende 2020. Bei der Kohle ging die Förderung zurück. Besonders China, das viele neue Kohlekraftwerke baut, holte aber sehr viel davon aus dem Boden.

Zum vollständigen Bild gehöre allerdings ebenso, dass so gut wie alle Staaten den Ausbau regenerativer Energieträger wie Wind, Solar, Wasser oder Biomasse gezielt vorantrieben. Die so hinzugekommene Leistung von 261 Gigawatt sei 2020 so groß gewesen wie nie zuvor. Etwa 45 Prozent des Zubaus entfielen demnach auf China.

Verschnaufpause für das Klima

Der weltweite Energiekonsum ging 2020 aufgrund der Coronakrise um vier Prozent und der CO2-Ausstoß um sieben Prozent zurück. Das sei aber ein vorübergehender Effekt, schätzt die BGR. "Mit der Erholung stieg seit 2021 erneut die Nachfrage nach Energie. Die Folge sind teilweise starke Preissteigerungen in Europa - bei Erdgas um rund das Sechsfache." BGR-Chef Ralph Watzel betonte: "Die aktuelle Situation zeigt, dass der Umbau der Energiesysteme noch große Anstrengungen verlangt, um die Klimaziele zu erreichen."

Ein Megaprojekt sei der Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur, um das chemische Element als Brennstoff und vor allem als Speichermedium im großen Maßstab möglichst CO2-arm nutzen zu können. Die nötigen Investitionen wären jedoch enorm, und Wasserstoff muss selbst erst energieintensiv aus Verbindungen wie Wasser gelöst werden. Die BGR gibt an: "Trotz der Anstrengungen zur regionalen Herstellung von Wasserstoff wird sich absehbar ein hoher Importbedarf ergeben."