Welt

8 Monate Haft für Klima-Kleberin – Gericht ohne Gnade

Ein Berliner Gericht sorgt mit einem Knallhart-Urteil gegen die Letzte Generation für Aufsehen. Klima-Kleberin Caroline Schmidt soll 8 Monate in Haft.

Roman Palman
Caroline Schmidt vom Aufstand der Letzten Generation bei einer Blockade der A100 in Berlin am 11. Oktober 2022.
Caroline Schmidt vom Aufstand der Letzten Generation bei einer Blockade der A100 in Berlin am 11. Oktober 2022.
PIC-ONE/Stefan Müller via Wikimedia Commons, CC BY 2.0

Erst kürzlich wurde Österreichs bekannteste Klima-Aktivistin, Anja Windl, aus einem bayrischen Gefängnis entlassen. Dort hatte sie 14 Tage in Präventivhaft absitzen müssen, nachdem sie bei einer Blockade-Aktion im August von der Münchner Polizei von der Straße gepflückt worden war.

Nun erwischt es eine ihrer deutschen Mitstreiterinnen deutlich dicker. Wie die "Letzte Generation" via X meldet, soll eine der ihren, eine Aktivistin namens Caroline Schmidt, wegen drei Straßenblockaden von einem Berliner Gericht zu acht Monaten Haft verurteilt werden – unbedingt, also ohne Bewährung.

"Der Grund? Caroline wird weiter für unser aller Überleben protestieren", protestieren die Klima-Kleber kollektiv über die Social-Media-Plattform.

"Wir werden weitermachen"

Gleichzeitig prangern sie die Härte des Urteils an, ziehen einen Vergleich zu einem gleichzeitig stattgefundenen Prozess in Bayern. Das dortige Verfahren wegen einer Straßenblockade gegen die beschuldigte Maja Winkelmann sei im Gegensatz zu Berlin eingestellt worden.

"Diese Unterschiede im Strafmaß für ein und dasselbe sind absurd. Kein Gericht wird das Spannungsfeld, in dem wir uns befinden, auflösen können", so die Letzte Generation, die weitere Kampfmaßnahmen ankündigt: "Wir werden weitermachen, bis die Regierung ihrer Verpflichtung nachkommt, unsere Lebensgrundlagen zu schützen."

Caroline Schmidt (vorne) von der Letzten Generation vor der Messstation Tönivorst, die am 25. Juli 2019 den deutschen Temperaturrekordr von 41,2°C aufzeichnete.
Caroline Schmidt (vorne) von der Letzten Generation vor der Messstation Tönivorst, die am 25. Juli 2019 den deutschen Temperaturrekordr von 41,2°C aufzeichnete.
Letzte Generation / David Block

Von Schmidt selbst gibt es noch keine Stellungnahme zu dem Urteil. Sie brennt jedenfalls für ihre Sache: "Was in alle Köpfe muss ist, dass es immer heißer werden wird, solange wir weiter fossile Brennstoffe verbrennen. Die Lage wird sich weiter verschlechtern und dieser Negativ-Rekord wird nur ein Rekord auf Zeit bleiben", wird die Deutsche in einem Blogbeitrag der Letzten Generation über einen Lokalaugenschein am "heißesten Ort Deutschlands" im Juli 2023 zitiert.

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