"Eine Perspektive geschaffen"

8 Millionen Euro an Flutopfer bereits ausbezahlt

"Bis jetzt wurden acht Millionen Euro an Betroffene nach der Hochwasser-Katastrophe ausbezahlt", informierte die Landeshauptfrau.

Niederösterreich Heute
8 Millionen Euro an Flutopfer bereits ausbezahlt
Rasche Hilfe für Betroffene – Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf freuen sich über heutigen Beschluss der Landesregierung.
NLK Burchhart

In der heutigen Sitzung der NÖ Landesregierung wurde die Erhöhung der Fördersätze der Schadenersatzhilfe für Hochwasseropfer von mindestens 20 Prozent auf mindestens 50 Prozent einstimmig beschlossen. Bei Härtefällen soll der Ersatz bis zu 80 Prozent ausmachen.

"Viele Menschen in unserem Land haben durch die Unwetter-Katastrophe alles verloren und stehen am Rande ihrer Existenz. Aber auch zahlreiche Betriebe fragen sich, wie es weitergehen soll? Allen von der Hochwasser-Katastrophe geschädigten Landsleuten wollen wir so rasch und umfassend wie möglich helfen. Die Schadenskommissionen sind im ganzen Land unterwegs. Unser Landesdienst wird in diesen Tagen seinem Namen besonders gerecht. Jetzt gibt es nichts Wichtigeres, als dass die Hilfszahlungen rasch bei unseren Landsleuten ankommen, damit wir unser Land gemeinsam wiederaufbauen. Wir lassen niemanden im Stich", sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (VP) nach der Regierungssitzung.

Land weiter im Krisenmodus

"Bis jetzt wurden acht Millionen Euro an Betroffene nach der Hochwasser-Katastrophe ausbezahlt und ihnen damit wieder eine Perspektive geschaffen", so Mikl-Leitner, die unterstreicht, das Land befinde sich weiterhin im Krisenmodus, weil die "Aufräumungsarbeiten noch Wochen und Monate dauern werden" und es lange dauern werde, bis alle Schäden beseitigt sein werden.

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (VP), Einsatzleiter des Landesführungsstabs sagte: "83.000 Einsatzkräfte waren in den letzten Tagen im Einsatz. In vielen Landesteilen sind wir noch weit von der Normalität entfernt. Wenn die Pegel sinken, sieht man, welch verheerende Schäden diese Unwetterkatastrophe angerichtet hat. Dort, wo es möglich ist, sind die Schadenskommissionen bereits unterwegs, sie wurden auch extra aufgestockt. Als Prämisse habe ich vorgegeben: möglichst rasch, möglichst unkompliziert, möglichst pragmatisch. Alle bis jetzt von den Gemeinden ans Land übermittelte Ansuchen wurden bereits umgehend bearbeitet und ausgezahlt."

500 Millionen Euro Hilfszahlungen

Aufgrund der 500 Millionen Euro Hilfszahlungen, die Österreich im Rahmen des Hochwassergipfels in Polen von der Europäischen Kommission zugesagt wurden, vereinbarte die Bundesregierung mit dem Land Niederösterreich, die Mehrkosten dieser Erhöhung zu finanzieren und dem Land zur Verfügung zu stellen. Insgesamt stehen in Österreich gemeinsam mit den 500 Millionen Euro aus den Fonds der EU sowie den Mitteln aus dem österreichischen Katastrophenfonds 1,5 Milliarden Euro an Hilfe zur Verfügung, um den Menschen schnell zu helfen, die Schäden zu beseitigen und zerstörte Infrastruktur wieder aufzubauen.

Landeschefin zur Hochwassersituation

Zur Hochwassersituation sagte die Landeshauptfrau am Dienstag: "Auch am 11. Tag der Unwetter-Katastrophe gehen die Aufräumarbeiten in vielen Regionen mit unvermittelter Intensität weiter, noch immer sind hunderte freiwillige Helfen im Einsatz und geben in Bestes, damit sich für viele Betroffene endlich wieder die so sehr ersehnte Normalität einstellt. Das Ausmaß der Katastrophe zeigt sich auch daran, dass noch immer zahlreiche Personen in organisierten Unterkünften nächtigen müssen, noch immer manche Ortschaften nicht erreichbar sind und teilweise Wasserversorgung und Kanal nicht wie gewohnt funktionieren. Es liegt weiterhin ein langer und steiniger Weg vor uns, aber gemeinsam werden wir diesen bewältigen."

"Schwerer Schlag für viele Pendler"

Die Nachricht von der monatelangen Sperre der neuen Westbahnstrecke sei "ein schwerer Schlag für viele Pendlerinnen und Pendler, die teilweise nun auf ihr Auto ausweichen müssen. Ich erwarte mir vom Verkehrsministerium und den ÖBB, dass alles - und zwar rund um die Uhr, Tag und Nacht - getan wird, um die Weststrecke wieder flottzubekommen".

Landesvize Pernkopf sagte zur aktuellen Lage: "In vielen Landesteilen sind wir noch weit von der Normalität entfernt, zwei Bezirke und die Stadt St. Pölten sind weiterhin Katastrophengebiet. Fast 83.000 Einsatzkräfte standen seit Beginn der Lage im Kampf gegen die Unwetter, um zu schützen, zu sichern und um bei Aufräumarbeiten zu helfen. Schwerpunkte liegen aktuell auf Pumparbeiten, Hilfe mit schwerem Gerät, Damm-Sanierungen und Aufräumarbeiten. 155 Personen sind aktuell noch evakuiert. Einzelne Siedlungen oder Häuser sind nur erschwert erreichbar, aber grundsätzlich sind alle Dauersiedlungsräume wieder am Landweg mit Umleitungen erreichbar. In zehn Gemeinden bzw. Gemeindeteilen gibt es Probleme mit dem Kanal, in elf Probleme mit dem Trinkwasser. Schadenskommissionen wurden aufgestockt und sind unterwegs, um möglichst schnell Schäden aufzunehmen und auszubezahlen. Die Prämisse lautet: möglichst rasch, möglichst unkompliziert, möglich pragmatisch.“

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    Auch Feuerwehren aus Oberösterreich halfen im Katastrophengebiet in Niederösterreich aus.  Im Raum Melk wurden Notbetten aufgestellt.
    Auch Feuerwehren aus Oberösterreich halfen im Katastrophengebiet in Niederösterreich aus. Im Raum Melk wurden Notbetten aufgestellt.
    FF Sierning

    Auf den Punkt gebracht

    • Nach der Hochwasser-Katastrophe wurden bisher acht Millionen Euro an Betroffene ausgezahlt, und die Fördersätze für Schadenersatzhilfe wurden auf mindestens 50 Prozent erhöht, bei Härtefällen sogar bis zu 80 Prozent
    • Trotz der intensiven Aufräumarbeiten und der Unterstützung durch 500 Millionen Euro Hilfszahlungen von der EU bleibt das Land weiterhin im Krisenmodus, da die Normalität in vielen Regionen noch nicht wiederhergestellt ist
    red
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