Oberösterreich
747 € im Monat – Frau kann sich Heizen nicht leisten
Eine Oberösterreicherin ist mit immensen Heizkosten konfrontiert. Nachzahlungen bereiten ihr "schlaflose Nächte". Sie steht vor einem harten Winter.
"Es ist zum Verzweifeln." Frau S. weiß sich nicht mehr zu helfen. Die Teuerung trifft die Oberösterreicherin vor dem Winterbeginn mit voller Härte. Bis jetzt sei sie "noch halbwegs über die Runden gekommen".
Doch nun erschweren hohe Heiz-Nachzahlungen und steigende Lebensmittelkosten zunehmend ihren Alltag. Darauf weist die Linzer "Arge für Obdachlose" gegenüber "Heute" hin.
Kosten verdreifacht
Für Frau S. ist es "eine Katastrophe": "Die Heizkosten steigen, neuerdings auch die Miete um 20 Euro pro Monat, jedoch nicht meine Invaliditäts-Pension", sagt sie. Die Oberösterreicherin erhält rund 747 Euro im Monat, dazu 222 Euro Wohnbeihilfe.
Drohende Nachzahlungen der Heizkosten bereiten ihr dieser Tage große Sorgen. Im Rahmen ihrer Jahresabrechnung wurde sie aufgefordert, den offenen Betrag von zirka 252 Euro zu bezahlen. Besonders tragisch: "Der monatlich zu zahlende Teilbetrag wurde um das Dreifache erhöht, ebenso die Betriebskosten."
„"Derzeit bereiten mir die Nachzahlungen der Heizkosten schlaflose Nächte", sagt Frau S.“
Aufgrund einer psychischen Erkrankung kann sie keine Arbeit mehr annehmen. Aktuell ist sie auf der Suche nach einer Wohnung, die sie sich leisten kann. Doch auf dem Markt seien "solche Objekte kaum mehr zu finden".
"Auch die Lebensmittelkosten steigen", erklärt die Frau. "Früher habe ich mir noch Bio-Milch geleistet. Nun gibt es bloß noch billige Haltbarmilch in Aktion."
„"Früher habe ich mir noch Bio-Milch geleistet. Nun gibt es bloß noch billige Haltbarmilch in Aktion."“
Sie befürchtet, keine Wohnung zu finden und hat Angst: "Hoffentlich lande ich nicht wieder im Obdachlosenheim."
Lebensbedingungen "massiv verschlechtert"
Die Lebensbedingungen für Menschen mit geringem Einkommen haben sich "massiv verschlechtert", sagt Heinz Zauner, Geschäftsführer der Arge für Obdachlose, gegenüber "Heute". Die Kosten für elementare Grundbedürfnisse sind in den vergangenen Monaten extrem gestiegen.
Die Arbeiterkammer schlägt in dieselbe Kerbe: "Arbeitslose mit einem derart geringen Einkommen können sich aufgrund der enormen Teuerung Wohnen, Energie und Essen nicht mehr leisten", sagt AKOÖ-Präsident Andreas Stangl.
Margarine statt Butter
Apropos Armut: Ein Oberösterreicher muss mit gerade einmal 977 Euro pro Monat auskommen. Konnte er sich früher Butter leisten, muss er jetzt aufgrund der Teuerung auf Margarine umsteigen. "Heute" hat berichtet.