Reisen

7 Städtereisen mit dem Zug

Nachhaltiges Reisen ist in: Die beste Alternative zum Fliegen ist das Zugfahren. Diese sieben europäischen Städte erreichst du sogar ohne Umsteigen.

Irma Basagic
Mit dem Nachtzug kann man von Österreich in mehr als 25 europäische Städte reisen.
Mit dem Nachtzug kann man von Österreich in mehr als 25 europäische Städte reisen.
Foto: ÖBB/Harald Eisenberger

Nachhaltigkeit ist nicht nur in aller Munde, sondern mittlerweile auch eine Notwendigkeit. Gerade beim Reisen schauen immer mehr Menschen auf umweltfreundliche Fortbewegungsarten. In Zeiten des "Flight Shamings" ist es eine wunderbare Alternative, auf den Zug umzusteigen.

Wenn einer eine Reise tut,…dann macht er das am besten mit dem Zug. Denn das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch bequem. Und mittlerweile auch ziemlich günstig. Wenn man früh genug bucht.

Mit dem tschechischen Bahnunternehmen Regiojet fahren Zugreisende schnell und günstig in einige Städte in unseren östlichen Nachbarländern. Mit der "Sparschiene" der ÖBB kann man innerhalb Europas für wenig Geld in fast jedes Land fahren.

Nach Italien, Deutschland oder Belgien. Nach Frankreich, Spanien oder Holland. Untertags oder über Nacht.

Einsteigen, Schlafenlegen, Aussteigen. Im Nachtzug ist man gefühlt schnell am Ziel.
Einsteigen, Schlafenlegen, Aussteigen. Im Nachtzug ist man gefühlt schnell am Ziel.
Foto: ÖBB/Philipp Horak

Der Nightjet bringt Urlauber über Nacht in mehr als 25 verschiedene europäische Städte. Im Sitzwagen, im Liegewagen oder im Schlafwagen. Wir haben für euch 7 Destinationen in Europa ausgewählt, die sich ideal mit dem Zug bereisen lassen.

Um wenige Euros kann man von Wien nach Prag fahren.
Um wenige Euros kann man von Wien nach Prag fahren.
Foto: Getty Images
1.
Prag

Für wenig Geld ist man in 4,5 Stunden in der Stadt des Bieres. Prag hat aber auch ganz andere Seiten. Die ehemalige k.u.k.-Stadt ist – ähnlich wie Wien – auch für seine traditionellen Kaffeehäuser und für sein reiches kulturelles Angebot bekannt.

Zu fast jedem Thema gibt es hier ein Museum. Die tschechische Hauptstadt hat eine unglaublich schöne Architektur zu bieten. Über 200 historische Parks und Gärten wollen entdeckt werden.

Bucht man rechtzeitig (und das bedeutet manchmal auch nur wenige Tage im Voraus), so kann man sowohl bei den ÖBB als auch bei Regiojet Tickets für rund 12 Euro (oneway) ergattern.

Signtseeing in Ungarn: Das beeindruckende Parlament von Budapest ist 268 Meter lang.
Signtseeing in Ungarn: Das beeindruckende Parlament von Budapest ist 268 Meter lang.
Foto: Getty Images
2.
Budapest

Kaum zu glauben, aber wer sich dazu entscheidet, mit dem Zug nach Budapest zu fahren, ist von Wien in rund 2,5 Stunden dort. Regiojet bietet Zugtickets von Wien nach Budapest ab rund 10 Euro (oneway) an. Auch die Tickets der ÖBB sind ähnlich günstig. Frühzeitige Buchung vorausgesetzt!

Was es in Budapest zu sehen gibt? Ganz viele tolle Gebäude wie etwa das beeindruckend große Parlament direkt am Donauufer. Eine Seilbahn, mit der man auf den Burghügel fahren kann.

Von dort hat man übrigens einen weitreichenden Blick auf das Parlamentsgebäude und auf die Stadt. Legendäre Bars und Clubs. Viele tolle Designerstores und die neugotische "große Markthalle". Das Foodie-Paradies aus dem Jahr 1897 wurde sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe erhoben.

Im Winter kann man die Lagunenstadt Venedig ganz ohne Touristenmassen genießen.
Im Winter kann man die Lagunenstadt Venedig ganz ohne Touristenmassen genießen.
Foto: Getty Images
3.
Venedig

Wer den sommerlichen Touristenströmen entgehen will, ist gut beraten, jetzt nach Venedig zu fahren. Die Lagunenstadt ist im Sommer (auch durch die vielen Kreuzfahrtschiffe) so überlaufen, dass sogar geplant war, ab 16. Jänner von Besuchern Eintritt zu verlangen.

Daraus wurde aber vorerst nichts. Wer jetzt fährt, kann die Stadt der Gondeln, Renaissance-Palazzi und der gotischen Kirchen also auf jeden Fall noch gratis erleben.

Von Wien aus fahren sogar dreimal pro Tag Züge nach Venedig. Auch in Salzburg, Leoben und Villach könnt ihr zusteigen. Wer untertags fahren möchte, ist von Wien nach Venedig keine acht Stunden unterwegs.

Möchtet ihr lieber im Zug übernachten, dann dauert die Fahrt von Wien nach Venedig mit dem Nightjet knapp über 11 Stunden. Vergeht dafür aber wesentlich schneller.

Amsterdam ist die Stadt der Hausboote und hübschen Häuschen – wie hier an der Prinsengracht.
Amsterdam ist die Stadt der Hausboote und hübschen Häuschen – wie hier an der Prinsengracht.
Foto: Getty Images
4.
Amsterdam

Amsterdam ist einfach herrlich. Dort gibt es Käse, Kanäle und Kuchen. Aber auch Dinge, die nicht mit K beginnen, machen in Amsterdam glücklich. Spaziergänge zum Beispiel. Entlang der Prinsengracht mit ihren hübschen Häuschen aus dem 17. Jahrhundert.

Das Rijksmuseum mit Rembrandts "Nachtwache". Oder das Van Gogh Museum. Wer Kunst – und vor allem die Gemälde von Vincent van Gogh – mag, kann dort Stunden verbringen. In Amsterdam gibt’s viele tolle Geschäfte – Kleidung zu shoppen macht in der Kalverstraat besonders viel Spaß. 

In fast jedem Lokal gibt es unzählige verschiedene Biersorten. Aber Vorsicht! Die meisten sind belgische Biere, bei denen der Alkoholgehalt wesentlich höher ist, als wir es in Österreich gewöhnt sind!

Mit dem Nachtzug seid ihr in weniger als 14 Stunden in Amsterdam. Um 20:11 Uhr steigt ihr in Wien ein, um 9:59h in Amsterdam wieder aus.

"Arm, aber sexy" – so bezeichnen die Berliner ihre Stadt.
"Arm, aber sexy" – so bezeichnen die Berliner ihre Stadt.
Foto: Getty Images/iStockphoto
5.
Berlin

"Du bist verrückt mein Kind, du musst nach Berlin", sagte bereits im 19. Jahrhundert der Österreicher Franz von Suppè, der Erfinder der Operette. Behaupten viele. In Wahrheit sprach von Suppè aber von der Irrenanstalt Dalldorf. Die Berliner selbst münzten das Zitat auf ihre Stadt um. Was die Botschaft umso aussagekräftiger macht.

Wie dem auch sei: Wer etwas erleben will, reist in die deutsche Hauptstadt. "Arm, aber sexy", hat sich die Stadt zum Motto gemacht. Und so fühlen sich die In-Bezirke auch tatsächlich an. Heruntergekommen, aber trendy. Immer für eine Party gut. Aber Berlin ist auch für viel anderes gut. So kann man hier wunderbar shoppen, unglaublich vielfältig essen gehen oder die zahlreichen Museen unsicher machen.

Eine Busfahrt mit dem Öffi-Doppeldeckerbus 100 zeigt euch für wenig Geld die wichtigsten Sehenswürdigkeiten: vom Fernsehturm am Alexanderplatz über das Brandenburger Tor, die "Schwangere Auster" bis zur Siegessäule und der Gedächtniskirche an der berühmten Shoppingmeile Kurfürstendamm.

In weniger als 12 Stunden seid ihr dort: Wenn ihr abends um 22:10 Uhr in Wien in den Zug steigt, könnt ihr ihn morgens um 9:55 Uhr am Berliner Hauptbahnhof wieder verlassen.

Prachtvolle Palazzi prägen das Stadtbild von Genua.
Prachtvolle Palazzi prägen das Stadtbild von Genua.
Foto: Getty Images/iStockphoto
6.
Genua

Ein ganz neues Angebot der ÖBB: Via Mailand geht’s von Wien und München an die italienische Riviera bis nach Genua. In 14 Stunden und 20 Minuten ist man dort. Was einen in Genua erwartet? Verwinkelte Gässchen, Barockgebäude, Renaissancepaläste. Und dennoch mediterranes Urlaubsfeeling.

Die Prachtstraße Via Garibaldi wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Wer mit Kindern reist, freut sich über das futuristische Aquarium der Hafenstadt mit über 12.000 Meerestieren. Der berühmte Seefahrer und Entdecker Christoph Kolumbus wurde übrigens in Genua geboren. In der Stadt kann man sein Geburtshaus besichtigen.

Das Aquarium in Genua ist das größte Europas.
Das Aquarium in Genua ist das größte Europas.
Foto: Getty Images

Wenn ihr um 19:18 Uhr in Wien in den Zug steigt, könnt ihr euch über Nacht ausruhen, morgens gemütlich frühstücken und ab 9:38 Uhr die ligurische Hafenstadt erkunden.

Brüssel zeichnet sich durch viele verschiedene Architekturstile aus.
Brüssel zeichnet sich durch viele verschiedene Architekturstile aus.
Foto: Getty Images/iStockphoto
7.
Brüssel

Die belgische Hauptstadt fasziniert auf eine ganz besondere Weise, weil sie so viele verschiedene Gesichter hat. Nicht nur das Stadtbild erweist sich als sehr divers: Mal hat man das Gefühl, man befinde sich in Paris. Dann fühlt man sich wieder an England erinnert. Und an einer anderen Ecke glaubt man sich in Frankfurt wiederzufinden.

Dieser Mix von Baustilen und Kulturen hat einen ganz bestimmten Grund. Brüssel wurde in seiner Geschichte nicht nur von Belgiern, sondern auch von Deutschen, Franzosen, Österreichern und Niederländern regiert.

Außerdem ist Brüssel nicht nur die Hauptstadt von Belgien, sondern auch die Hauptstadt der EU. Man kann sich also vorstellen, dass hier unzählige verschiedene Nationalitäten leben.

Das Atomium in Brüssel: In einer der Kugeln befindet sich ein Restaurant.
Das Atomium in Brüssel: In einer der Kugeln befindet sich ein Restaurant.
Foto: Getty Images

Brüssel hat viele Kunst- und Kulturschätze vorzuweisen. Das Atomium ist eines davon, eine 102 Meter hohe Stahlkonstruktion, die bereits seit 1958 in Brüssel steht. Die Skulptur soll übrigens einen Eiskristall darstellen – millardenfach vergrößert, versteht sich.

Tipp: In einer der Kugeln befindet sich ein Restaurant, das einen tollen Ausblick über die Stadt bietet. Apropos: Dann wäre da natürlich noch die charakteristische Kulinarik. Was ihr in Brüssel unbedingt probieren müsst? Pommes und Pralinen!

Der Schaffner pfeift um 20:11 Uhr in Wien, der Zug rollt los. Weniger als 14 Stunden später, nämlich um 9:55 Uhr, könnt ihr frisch und erholt in Brüssel aus dem Zug steigen.