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7 Interview-Gäste gaben ORF-Star Armin Wolf Korb
Armin Wolf wollte am Montag in der "Zeit im Bild 2" mit Vertretern der ÖVP über Geheimabsprachen in Koalitionen sprechen. Doch daraus wurde nichts.
Der am Wochenende bekanntgewordene Sideletter zum Koalitionsvertrag zwischen ÖVP und Grünen sorgt weiter für jede Menge Gesprächsstoff und Schlagzeilen. Wie "Heute" berichtete, regelten ÖVP und Grüne sensible Vorhaben in einem solchen Papier.
Darin ging es unter anderem um das Kopftuch-Verbot, Top-Jobs im ORF und in Obergerichten sowie das Aus für die Hacklerpension. FPÖ-Politiker Christian Hafenecker war am Sonntag zu Gast in der "Zeit im Bild 2" und äußerte sich von Seiten der Freiheitlichen bereits zu den "Sideletters". Und auch die Grünen haben sich noch Sonntagabend in der Sendung "Im Zentrum" zu der Causa geäußert.
ZiB-Gast achte Wahl
In der "Zeit im Bild 2" am Montag war der "Sideletter" dann erneut Thema. ORF-Moderator Armin Wolf ging dabei der Frage nach, ob solche geheimen Nebenabsprachen zwischen Regierungspartnern wirklich normal sind und ob es diese schon immer gegeben hat, wie ÖVP und Grüne behaupten.
Und genau darüber wollte der ZIB2-Anchor eigentlich mit Vertretern der ÖVP sprechen – doch die hatten darauf offenbar nicht wirklich Lust. Gleich mehrere Interview-Partner aus der Volkspartei haben Wolf nämlich noch vor der Sendung einen Korb gegeben – und zwar insgesamt sieben VP-Politiker!
"Parteichef Nehammer hat ebenso abgesagt, wie die Ministerinnen Edtstadler und Köstinger, Klubchef Wöginger, seine Stellvertreterin Schwarz, ÖVP-Generalsekretärin Sachslehner und der Nationalratsabgeordnete Hanger", erklärte Wolf den TV-Zusehern.
"Das tut mir leid"
Doch einen Gast fand Wolf trotzdem noch, der mit ihm über die Causa sprechen wollte: "Ich begrüße deshalb in unserem Interview-Studio den Politologen Peter Filzmaier". Und der Polit-Experte nahm die Einladung mit Freude an: "Einen schönen guten Abend als achte Wahl oder so, wie ich gerade lerne."
Wolf konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen und antwortete: "Das tut mir leid, aber schön, dass sie da sind". Auf die Frage, warum niemand über die Sideletter wirklich sprechen möchte, erklärte der Politologe dann: "Alles, was auch nur den Beigeschmack von Postenschacher und Parteien-Proporz hat, unpopulär."
Dies gelte selbstverständlich für alle aktuellen und auch ehemaligen Regierungsparteien in Bund und Ländern. "Vor allem ergeben sich ja auch viele unangenehme Fragen, denen man sich stellen müsste, wenn es so normal und notwendig war und alles formal korrekt", so Filzmaier.
Der Politologe stellte sich auch die Frage: "Warum hat man dann es nicht mit einem Unterkapitel 'Personalangelegenheit' einfach in das Koalitionsprogramm geschrieben? Oder gab es auch andere Posten, Stichwort ORF oder wie ist das auch mit Ausschreibungsverfahren?"
Alles Fragen, die nach einer dringenden Antwort verlangen und die ZIB2-Anchor Armin Wolf vermutlich gerne den Politikern der Volkspartei gestellt hätte. Doch eine Antwort steht bis dato aus – zumindest noch!