Ukraine

6,7 Millionen € für Ukraine – das passiert mit Spenden

Nach dem ORF-Aufruf für die Ukraine schießen die Spendenzahlen in die Höhe. 6,7 Millionen Euro wurden bereits erzielt. Das passiert nun mit dem Geld. 

Nikolaus Pichler
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Szenen an der ukrainisch-slowakischen Grenze: Täglich kommen dort Tausende von Flüchtlingen an. 
Szenen an der ukrainisch-slowakischen Grenze: Täglich kommen dort Tausende von Flüchtlingen an. 
PETER LAZAR / AFP / picturedesk.com

Die Hilfsbereitschaft der österreichischen Bevölkerung für die vom Krieg gebeutelten Menschen in der Ukraine ist groß. Nach dem Spendenaufruf von ORF und "Nachbar in Not" am Donnerstag (24. Februar) wurden mittlerweile bereits exakt 6.708.602,82 Euro gespendet. Zum Vergleich: Die Österreicher spendeten damit binnen einer Woche fast die Hälfte der bei der vergangenen "Licht ins Dunkel"-Aktion erzielten Einnahmen (laut ORF mehr als 13,5 Euro bis zum 24. Dezember 2021) für die Ukraine. 

"Durch den Krieg werden Familien auseinandergerissen, der Schmerz ist riesig", berichtete der geschäftsführende Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, Klaus Schwertner, im Telefoninterview mit der "Kathpress" am Mittwoch. Schwertner brach am Dienstag mit einem Team der Caritas Österreich und der Caritas der Erzdiözese Wien auf und befindet sich derzeit in der Stadt Ubla in der Ostslowakei. An der slowakisch-ukrainischen Grenze kamen bereits erste Hilfsgüter der Wiener Caritas an, die lokalen Helfern übergeben werden konnten.

Die Caritas hilft zuallererst vor Ort und versorgt Menschen mit Nothilfepaketen, gibt über Feldküchen warme Mahlzeiten und Getränke aus, verteilt Decken und Kleidung. "Die Lage wird immer dramatischer. Durch den Krieg ist die Ausgangslage überaus kritisch und extrem unübersichtlich", sagt Auslandshilfe-Generalsekretär Andreas Knapp.

Helfer vor Ort nehmen Hilfspakete entgegen

"Hunderttausende Menschen sind bereits geflohen. Erste Menschen, darunter Kinder, mussten ihr Leben lassen. Die Not und der Bedarf an Hilfe nehmen Stunde um Stunde zu", betont der Caritas-Mann. In zahlreichen Städten und Dörfern der Ukraine seien bereits bestehende Angebote umgestellt worden, damit zuallererst Binnenflüchtlinge versorgt werden können.

Zudem unterstützt die Caritas laut Knapp auch Partnerorganisationen an der ukrainischen Grenze bei der Versorgung geflüchteter Menschen. "Und nicht zuletzt befassen wir uns mit notwendigen Vorbereitungen für die Versorgung von Kriegsflüchtlingen, die in Österreich ankommen."

Rotes Kreuz liefert Pakete für 150.000 Menschen

Auch Vertreter des Roten Kreuz sind bereits im Kriegsgebiet. "Das Rote Kreuz ist mit all seinen Akteuren in und um die Ukraine aktiv, leistet als neutrale Organisation Nothilfe in den Konfliktgebieten, betreut geflohene Menschen in den Ankunftsländern und bereitet Hilfe in Österreich vor", erzählt Rotkreuz-Generalsekretär Michael Opriesnig. "Einmal mehr fordern wir, dass die Angriffe auf zivile Ziele aufhören müssen." Bereits am Montag war der erste Teil einer durch "Nachbar in Not" finanzierten Hilfslieferung mit 3.400 Decken in die Ukraine geliefert worden. Das Rote Kreuz wird zusätzlich Hygienepakete zur Versorgung von 150.000 Menschen, Generatoren und weitere Hilfsgüter für Notunterkünfte in das Krisengebiet liefern.

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    In Schytomyr, einer Stadt rund 140 Kilometer von Kiew entfernt, sorgten Raketeneinschläge für ungeheure Zerstörung. 
    In Schytomyr, einer Stadt rund 140 Kilometer von Kiew entfernt, sorgten Raketeneinschläge für ungeheure Zerstörung.
    via REUTERS