Niederösterreich
620 Euro-Luxus-Armband rostete nach nur zehn Wochen
Ein Designer-Armband hatte nach nur 10 Wochen Rost, ein Kunde (48) aus NÖ schickte das Teil jetzt zurück. "Der Kundenservice war dafür top", lobt er.
Humor ist, wenn man trotzdem lacht: "Meine Frau hat mir zu Weihnachten ein neues Armband samt Halskette geschenkt. Die alten Teile aus Chirurgenstahl hatte ich locker zehn bis 15 Jahre oben, trug beide immer beim Sport, Schwimmen, sogar in der Sauna. Kette und Armband hatten damals nicht viel gekostet, ich glaube so um die 300 Euro zusammen", erklärt der Weinviertler.
Billiges Armband hielt über 10 Jahre
Die 42-Jährige Ehefrau schenkte ihrem Gatten zu Weihnachten und zu einem persönlichen Jubiläum (Anm.: zeitgleich) eine neue Halskette und ein Armband eines italienischen Luxuxlabels. Kostenpunkt des Armbandes aus palladiniertem Metall: 620 Euro. Da das Armband keinen Karabiner- sondern einen "edleren" Kastenverschluss hatte, gab der 48-Jährige das Armband beim Sport, Schwimmen, Sauna runter. "Weil es einfach nicht so gut hielt wie das alte Armband."
Das Erstaunen war schließlich groß, als nach nur gut 10 Wochen Rostflecken am Schriftzug des Verschlusses beim Logo und "Made in Italy" zu erkennen war.
"Was will man dazu noch sagen? Natürlich war meine Frau betroffen und der Spott meiner Freunde groß", so der Angestellte Baujahr 1975, der generell einen gewissen Wertverfall bei Produkten ortet: "Eine Ledergeldbörse um 120 Euro wurde mir binnen eines Jahres vier Mal umgetauscht, weil es dem Geschäftsinhaber so peinlich war, weil es immer an derselben Stelle riss. Oder ein Original-Filofex um 70 Euro: Nach wenigen Wochen hin, umgetauscht, wieder kaputt. Ein Mantel um 400 Euro im Vorjahr: Da riss der Zipp drei Mal ab, nach dem dritten Umtausch gab es ein neues Teil und ein T-Shirt als Trost. Ich bin nicht heikel auf meine Sachen, behandle sie aber dennoch halbwegs pfleglich. Also war es jetzt mehrmals Pech oder stimmt die Qualität einfach nicht mehr?"
Von teuren Marken und Designerklamotten nahm der 48-Jährige in den letzten Jahren immer mehr Abstand: "650 Euro für Sneakers oder 1.000 Euro für eine Daunejacke und dann steht "Made in China" oder "Made in India" drauf. Mir kommt vor, dass nur noch Schrott produziert wird. Entweder eben deklarierter Schrott oder Schrott mit Label drauf", meint der 48-Jährige, der übrigens für die Fotos kein Leserreporter-Honorar will.
Zumindest Kundenservice top
Einzig das Kundenservice sei beim italienischen Luxusdesigner (Anm.: wurde direkt auf der Homepage Online bestellt) wirklich "high-class" gewesen: "Meine Frau reklamierte, bekam dann per E-Mail alles für den Gratis-Rückversand. Und ein Bote (DHL Express) holte dann sogar das Packerl mit dem Armband persönlich aus dem Weinviertel ab und ich durfte mir ein neues Armband aussuchen. Das neue Armband kostete nur 550 Euro. Der Differenzbetrag von 70 Euro wurde überwiesen - ohne Diskussionen, ob Gutschrift oder dergleichen", lobt der 48-Jährige.
Neue Waren binnen 48 Stunden
Damit diesmal die Chancen auf Rost nicht gegeben sind, wählte er diesmal ein Schmuckstück aus Silber aus. Vorrübergehend trug der Angestellte wieder sein altes Armband: "Würde ich auch fix so lassen, aber ein Geschenk von seiner Frau ist nun mal ein Geschenk von seiner Frau." Nur zwei Tage nach der Abholung durch den Boten am Dienstag, wurde am Donnerstag bereits das neue Armband aus Italien geliefert.