Härtefälle in Wien

615 Delogierungen in Wiener Gemeindebauten verhindert

882 Mietern drohte im Vorjahr Wohnungsverlust und Obdachlosigkeit. In 70 Prozent der Gemeindebau-Fällen konnte das zum Glück verhindert werden. 

Wien Heute
615 Delogierungen in Wiener Gemeindebauten verhindert
Teuerung: Viele Menschen können auch in den Gemeindebauten Miete nicht mehr bezahlen.
Getty Images (Symbolbild)

Gerade in den Gemeindebauten leiden die Bewohner unter Teuerung und Inflation. Viele Menschen können ihre Miete nicht mehr bezahlen. Im Vorjahr wurden 882 Härtefälle von Wiener Wohnen geprüft. Sozialarbeiter, sogenannte Case Manager, helfen dabei, Lösungen zu finden. 2023 konnte in 70 Prozent der Fällen eine Lösung erzielt werden , 615 Delogierungen wurden verhindert. Ein Plus im Vergleich zum Jahr zuvor – 2022 wurden 518 Wohnungsverluste verhindert. 

"Seit Jahren gilt Wien als die lebenswerteste Stadt der Welt. Einen ganz wesentlichen Anteil an der Lebensqualität für die Bürger von Wien macht der berühmte soziale Zusammenhalt aus. Dazu gehört es zu unterstützen, wenn Hilfe gebraucht wird. Der Wiener Gemeindebau ist eine wichtige Säule dieses Zusammenhalts", betont Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ).

Sozialarbeiter helfen bei Problemen

Das Projekt Case Management gibt es seit März 2017. Das elfköpfige Team aus Sozialarbeitern fungiert als eine Art Wegweiser zu vielfältigen Sozialleistungen. Außerdem helfen sie natürlich, die Wohnung zu sichern und die persönliche Situation der Menschen zu verbessern. 

"In unserer Beratungstätigkeit für akut vom Wohnungsverlust betroffenen Mieter ist unsere Hilfe fast immer willkommen. Gemeinsam mit den Betroffenen prüfen wir, ob es Möglichkeiten gibt, noch nicht beanspruchte Unterstützungen zu erhalten oder wir erklären den Betroffenen schwer verständliche Gerichtsschreiben oder begleiten sie auf Amtswegen. Je früher die Probleme erkannt werden und Beratungen auch angenommen werden, desto besser kann der Wohnraum gesichert werden", erklärt Bernhard Rubik, Abteilungsleiter des Case Managements bei Wiener Wohnen.

Auch "Wohnschirm-Anträge" möglich

Im letzten Jahr gab es 5.900 Telefonate für Mieter mit Zahlungsproblemen. 3.100 E-Mails, 1.000 SMS und 420 Briefe wurden versendet. Zusätzlich gab es 2.400 persönliche Beratungen durch Hausbesuche oder im Service Center. 

Die Case Manager arbeiten eng mit anderen Stellen, etwa der MA 40 und der MA 11 zusammen. Seit September 2023 können hier außerdem "Wohnschirm-Anträge" gestellt werden. So bekommen Mieter, die vom Wohnungsverlust bedroht sind, finanzielle Unterstützung zur Förderung einer langfristigen Wohnperspektive. Die Wohnschirmberatung findet zu den regulären Öffnungszeiten (9 bis 17 Uhr) des Wiener Wohnen-Servicezentrums statt. Beratung und Antragstellung sind nach telefonischer Terminvereinbarung möglich unter der Nummer 05 75 75 75.

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    Sabine Hertel
    red
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