Österreich
KAV versenkt 610.000 € in Brunnen, den es nicht gibt
Die Causa KH Nord ist um einen Skandal reicher. Der KAV investierte nämlich 610.000 Euro für einen Brunnen, der nicht genutzt werden kann.
Der Krankenanstaltenverbund (KAV) wollte bereits im Jahr 2012 Brunnenwasser zur Beheizung des Krankenhauses Nord verwenden.
Das dafür zuständige Magistrat 48 (Wasserrecht) bewilligte das Vorhaben, und auch die MA 45 (Wiener Gewässer) äußerte bei ihrem Gutachten keine Bedenken.
Also investierte der KAV in die Planung und den Bau von Strom- und Rohrleitungen, berichtet die "Kronen Zeitung". Doch aus dem geplanten Brunnen wurde nichts.
Denn drei Jahre später stellte die Wiener Gewässer Management GmbH fest, dass der Brunnen eine Gefahr für eine Altlastensicherung in der Nähe darstelle.
"Gesamte System krankt"
Laut "Kronen Zeitung" hätte die genehmigte Wasserentnahme von 300 Liter pro Sekunde auf 30 Liter pro Sekunde reduziert werden müssen.
Satte 610.000 Euro soll der Krankenanstaltenverbund in das Projekt investiert haben, das nie realisiert wurde. "Jede Woche ein neuer SPÖ-Skandal beim Krankenhaus Nord. Auch bei der aktuellen Brunnen-Affäre zeigt sich, dass das gesamte System der Stadt Wien krankt und dieser Skandal mehrere SPÖ-Ressorts betrifft", klagte ÖVP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec gegenüber der "APA".
In seinem Bericht zum KH Nord kritisierte der Rechnungshof, dass die Magistrate das Gewässermanagement für Altlasten nicht zeitgerecht eingebunden hatten. Laut Stadt machte aber ein externer Gutachter einen Fehler.
Bürgermeister zu Transparenz aufgerufen
Korosec kritisiert: "Erneut haben die Magistrate aneinander vorbei geredet. Die schlechte Kommunikation innerhalb der Stadt hat somit der Wiener Bevölkerung über eine halbe Million Euro gekostet. Wir arbeiten an der vollständigen Aufklärung dieser SPÖ-Skandale".
Die ÖVP-Gesundheitssprecherin erwarte von Bürgermeister Michael Ludwig nun "umfassende Transparenz und Kooperation, alles andere wäre inakzeptabel!" (red)