Oberösterreich
60.000 Euro Strafe für "geköpften" Baum in Linz
Das "Lido Sounds" in Linz war ein Triumph. Für Wirbel sorgte aber, dass ein Baum bei der Bühne einfach gefällt wurde. Das kostet nun 60.000 Euro.
Die Bilanz nach dem neuen Festival fällt rundum positiv aus: 66.000 Zuschauer, fantastische Konzerte, laut Polizei keine gröberen Zwischenfälle. Jetzt gehen in der Landeshauptstadt die Wogen hoch. Im Mittelpunkt: Ein Baum.
30 Jahre alter Baum "geköpft"
Denn in Linz steht nun ein Feldahorn weniger: Vor der Hauptbühne ("Main stage") wurde vom Veranstalter ein 30 Jahre alter Baum abgesägt, der traurige Stamm in Rosa eingehüllt.
"Es ist derart ungeheuerlich, wie verantwortungslos mit den Bäumen am Veranstaltungsgelände umgegangen wird", erklärt Klimastadträtin Eva Schobesberger (Grüne).
Für Schobesberger nicht nachvollziehbar: Wie man auf die Idee komme, für ein dreitägiges Musikfestival einen Baum zu köpfen, der 30 Jahre braucht, um diese Größe zu erreichen.
"Das muss auch Konsequenzen haben", so die Politikerin. Die Verantwortlichen in der Stadt hätten von Anfang an klar gemacht, dass die Bäume auf dem Gelände "besonders geschützt" werden müssen.
60.000-Euro-Strafe für Veranstalter
Wie inzwischen bekannt wurde, muss der Veranstalter Arcadia Live GmbH jetzt als Schadenersatz und Wiedergutmachung 60.000 Euro bezahlen.
Wie ergibt sich diese Summe? In einem versiegelten Gebiet sei ein Baum 20.000 Euro wert, die Strafe betrage den Wert dreier Bäume. Wie "Heute" im Büro von Stadträtin Schobesberger erfuhr, sei es aber nicht möglich, an der selben Stelle jetzt drei neue Bäume anzupflanzen.
Die Event-Firma gibt sich reuig und will den Betrag zahlen. Außerdem habe sich der Veranstalter laut Magistrat Linz bereits für sein Vorgehen entschuldigt.