Welt
600 Liter! Monsoon-Regen flutet Nordwesten Italiens
Die sichelförmige Küstenregion Ligurien im Nordwesten Italiens wird aktuell von heftigen Gewitter mit sintflutartigen Regenfällen getroffen. "Nordwestlich der Stadt Genua kam örtlich der durchschnittliche Wiener Jahresniederschlag von rund 600 l/m² Regen in nur 12 Stunden zusammen!", beschreiben die Experten der Österreichischen Unwetterzentrale UWZ die dramatische Situation. Selbst für diese niederschlagsreiche Region ist das extrem viel und außergewöhnlich.
Das Problem: Die Unwetter bewegen sich kaum von der Stelle. Während einige Ortschaften geflutet werden, sind andere staubtrocken, wie die regionalen Messstationen zeigen. Alleine in der Gemeinde Rossiglione wurden bis Montag 13 Uhr 425 Millimeter an Niederschlag gemessen. Alleine davon würde man vor Ort schon bis zum Knie im Wasser stehen.
"Schauerstraßen"
Die Folge sind Muren, Hochwasser und Hangrutschungen, warnt ORF-Meteorologe Daniel Schrott auf Twitter. Er erklärt auch, wie es zu dem immensen Starkregen kommen konnte: "Im Vorfeld eines Tiefs strömt sehr feuchte, noch warme Luft in die Berge, wird dort gehoben und es entstehen regelrechte 'Schauerstraßen', immer am selben Ort."
Flüsse reißen alles mit
In der Ortschaft Santuario di Savona ist der Letimbro über die Ufer getreten und mit einem Pegelstand von 3,5 Metern zu einem reißenden Strom geworden. Ein dramatisches Video der örtlichen Meteorologen zeigt, wie Brücken komplett überflutet und Autos fortgespült werden:
Die Warnung der Experten: "Der Letimbro erreicht 3,50 Meter. Passt auch in der Stadt auf, haltet euch in diesen Gebieten von Gewässern fern! Auch wenn es nicht regnet, weiter flussaufwärts sind die Niederschläge enorm!"
Eine ähnlich gefährliche Lage gibt es auch in der nahen, aber einige Täler entfernten Gemeinde Cairo Montenotte: