Welt
56 Hells Angels bei Razzien festgenommen
Wegen befürchteter Ausschreitungen fanden in Portugal mehrere Razzien statt. Den Mitgliedern der Rockergruppe wird Gewalt, Drogenhandel und versuchter Mord vorgeworfen.
Die portugiesische Polizei hat am Mittwoch 56 Mitglieder der Motorrad-Rockergruppe Hells Angels festgenommen. Nach amtlichen Angaben werden ihnen verschiedene Delikte zur Last gelegt - von versuchtem Mord bis Zuhälterei. Die Razzien waren demnach Teil eines Großeinsatzes, um die "gewalttätige kriminelle Organisation" vor einer Motorrad-Rallye kommende Woche im Süden des Landes auszuheben.
Manuela Santos von der nationalen Anti-Terroreinheit sagte, die zwischen 30 und 50 Jahre alten Männer müssten sich auch wegen schwerer Gewalt, Erpressung sowie Drogen- und Waffenhandels verantworten. Unter den Festgenommenen sind vier Deutsche und ein Finne. Internationale Haftbefehle bestehen gegen im Ausland lebende Portugiesen. An dem Großeinsatz waren mehr als 400 Polizisten beteiligt.
Angriffe im März
Im März hatten fast hundert Hells Angels eine rivalisierende Motorradgang in Vororten der Hauptstadt Lissabon heftig angegriffen. Mit den neuesten Razzien sollte einer neuerlichen Konfrontation bei der jährlichen Bike-Rallye in Faro an der Algarve-Küste vom 19. bis 22. Juli vorgebeugt werden.
Die Hells Angels wurden 1948 in den USA gegründet. Sie sind bekannt für ihre schweren Harley-Davidson-Maschinen und ihre als Kutten bezeichneten Lederjacken. Ableger der Rockergruppe, so genannte Charter, gibt es in 56 Ländern.
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(scl/20 Minuten)