Welt
53 Todesopfer – Familie schildert Flucht ins Meer
Der Gouverneur Hawaiis spricht von der größten Naturkatastrophe in der Geschichte des Bundesstaats. Unterdessen steigt die Zahl der Todesopfer.
"Wir haben unser Auto zurückgelassen, als wir das Feuer gesehen haben und sprangen ins Wasser. Rund um uns hat es gebrannt, es gab Explosionen, die Wellen haben immer wieder meine kleinen Kinder mitgerissen." So schliddert ein Urlauber aus Kalifornien die verheerenden Waldbrande auf Hawaii im "Ö1-Morgenjournal".
Die Zahl der Todesopfer ist mittlerweile auf 53 gestiegen. Diese wird aber noch weiter steigen, denn Dutzende werden noch vermisst. Dies gab der Bezirk Maui im US-Bundesstaat Hawaii am Donnerstagnachmittag bekannt. Am Mittwochabend hatten die Behörden zunächst von 36 Toten gesprochen. Die 17 weiteren Opfer seien am Donnerstag gefunden geworden.
"Größte Naturkatastrophe"
30.000 Touristen wurden mittlerweile evakuiert, unzählige weitere müssen noch in Notunterkünften ausharren. Auch sie sollen so schnell wie möglich von der Insel, denn die Unterkünfte werden nun auch von Einheimischen gebraucht, die alles verloren haben. "Die Stadt ist weg, die Geschichte ist weg", schildert ein weiterer Anwohner von Lahaina.
Der Gouverneur von Hawaii, Josh Green, sprach nach einem Rundgang durch den völlig ausgebrannten Küstenort Lahaina von der "wahrscheinlich größten Naturkatastrophe" in der Geschichte des US-Bundesstaates Hawaii. Green erinnerte an das Jahr 1960, als Hawaii von einem Tsunami getroffen wurde. Die Flutwelle forderte damals 61 Menschenleben. Mit Blick auf die Flammenkatastrophe in Maui sagte Green, dass die Zahl der Toten wohl noch ansteigen werde. Viele Hundert Häuser seien zerstört worden. Der Sachschaden gehe in die Milliarden. Der Wiederaufbau von Lahaina werde Jahre dauern.
Biden ruft Katastrophenfall aus
US-Präsident Joe Biden sagte am Donnerstag Hawaii Katastrophenhilfe der Regierung zu. Die Betroffenen der verheerenden Brände sollen finanzielle Unterstützung vom Bund bekommen. Green appellierte auch an Inselbewohner und Hotelbetreiber, Betroffene aufzunehmen. Tausende Menschen bräuchten jetzt Unterkünfte. Nach Angaben des Bürgermeisters des Bezirks Maui, Richard Bissen, war der Westen der Insel am Donnerstag weiterhin ohne Strom und Wasserversorgung.
Auf Maui und der Nachbarinsel Hawaii waren am Dienstag mehrere Feuer ausgebrochen, die von starken Winden schnell verbreitet wurden. Nach Mitteilung der Behörden konnte das Feuer in Lahaina bis Donnerstagnachmittag zu 80 Prozent unter Kontrolle gebracht werden.