Politik
52 Tage Bundeskanzler: Kurz – Kürzer – Schallenberg
Nach dem Rückzug von Sebastian Kurz stellte auch der amtierende Bundeskanzler Alexander Schallenberg sein Amt zur Verfügung.
Der Rückzug von Alt-Kanzler Sebastian Kurz aus der Politik hat nun auch personelle Veränderung in der Regierung zu Folge. Denn schon am Nachmittag stellte auch sein Nachfolger Alexander Schallenberg das Amt des Regierungschefs zur Verfügung. Der Noch-Bundeskanzler wird damit zum kürzest-dienenden Regierungschef in der Geschichte Österreichs.
Kurz ist weg, Schallenberg nur kurz Kanzler
Gerade einmal 52 Tage war Schallenberg bis Stand Donnerstag Bundeskanzler. Damit wird der ehemalige Außenminister mit Abstand der kürzeste Regierungschef der Republik gewesen sein. Noch kürzer hatten lediglich Hartwig Löger und Reinhold Mitterlehner die Kanzlerschaft inne. Beide waren jedoch nach dem Rücktritt von Werner Faymann 2016 und der Abwahl von Kurz nach dem Ibiza-Skandal 2019 mit der Verwaltung im Bundeskanzleramt betraut.
Brigitte Bierlein, die nach dem Ibiza-Video ins Kanzleramt einzog, war 218 Tage im Amt. Sie war damit die unmittelbare Vorgängerin und Nachfolgerin von Kurz. Nach seinen Wahlerfolgen 2017 und 2019 konnte Kurz jeweils das Kanzleramt erobern.
Letztlich war Kurz über fünf Jahre 1.782 Tage Bundeskanzler - dabei war er jedoch nur im Jahr 2018 durchgehend an der Regierungsspitze. Nun übernimmt der amtierende Innenminister Nehammer den Sitz im Kanzleramt. Sollte die Koalition wie angekündigt die Regierungszusammenarbeit bis zum Ablauf der Legislaturperiode im Herbst 2024 fortsetzen, dürfte Nehammer zumindest über 1.000 Tage Kanzler sein.