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500.000-Euro-Fund – im Kadaver eines Pottwals

Bei der Obduktion eines Pottwals machten Forscher einen ungemein wertvollen Fund. Nun soll dessen Verkauf eine halbe Million für Vulkan-Opfer bringen.

Bei der Obduktion eines toten Pottwals fanden spanische Forscher einen 9,5 Kilo schweren Brocken Ambra.
Bei der Obduktion eines toten Pottwals fanden spanische Forscher einen 9,5 Kilo schweren Brocken Ambra.
Universidad de Las Palmas de Gran Canaria

Im Mai wurde am abgelegenen Strand von Nogales auf der Kanareninsel La Palma ein toter Pottwal entdeckt, der dort angespült worden war. Da das Abschleppen des etwa 13 Meter langen und 15 Tonnen schweren Kadavers nach Santa Cruz nicht möglich war, weil der Wal dabei zerrissen wäre, entschloss sich ein Forscherteam von Gran Canaria, den Wal vor Ort zu untersuchen und eine Obduktion durchzuführen, um herauszufinden, woran das Tier verendet war.

Weil der Wal in der Brandung lag, musste das Team jeweils während der Ebbe vorgehen. Rasch wurde klar, dass der Pottwal nicht durch Menschenhand bzw. wegen eines Unfalls getötet worden war, sondern dass eine natürliche Ursache vorlag. Forschungsleiter Antonio Fernández Rodríguez, der die Erfahrung von über 1.000 Autopsien an Walen besitzt, vermutete schließlich akute Verdauungsprobleme. Und siehe da: Bei der Inspektion des Dickdarms fühlte er einen harten Klumpen. "Ich fand dann einen etwa 50 bis 60 Zentimeter großen Stein, der 9,5 Kilogramm wog", berichtet Rodríguez.

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    <strong>1. Moschus:</strong> Der Geruch "Moschus" kommt von den Moschushirschen und ist ein Pheromon, womit die Männchen die Weibchen anlocken. Das Sekret kommt aus den Geschlechtsdrüsen der Hirsche, weshalb sie auch für die Herstellung sterben müssen.
    1. Moschus: Der Geruch "Moschus" kommt von den Moschushirschen und ist ein Pheromon, womit die Männchen die Weibchen anlocken. Das Sekret kommt aus den Geschlechtsdrüsen der Hirsche, weshalb sie auch für die Herstellung sterben müssen.
    Getty Images/iStockphoto

    Fund ist eine halbe Million Euro wert

    Als er mit dem Klumpen aus den Wellen an den Strand kam, richteten sich alle Augen auf ihn. "Aber niemand wusste, dass der Klumpen, den ich in den Händen hielt, Ambra war", sagt er schmunzelnd. Das Material, das bisweilen im Meer treibend gefunden wird, ist auch als "schwimmendes Gold" bekannt. Dabei handelt es sich um eine Substanz, die aus unverdaulichen Resten von Meerestieren besteht, welche sich im Magen des Wals über Jahre binden und zu einem wachsigen, unglaublich wertvollen Material werden.

    Das nach Sandelholz riechende Ambra wurde lange in der Parfümherstellung verwendet, weil es die Lebensdauer von Düften verlängern kann. Der Wert des Klumpens, der auf La Palma gefunden wurde, beträgt etwa eine halbe Million Euro.

    Geld soll an Vulkanopfer gehen

    Ambra wird bloß etwa in jedem hundertsten Wal gefunden. Im Normalfall scheiden die Tiere die Substanz via Erbrechen oder durch den Darm wieder aus – im vorliegenden Fall stellte der besonders große Klumpen laut dem Forscherteam aber das Todesurteil für den Meeressäuger dar: Er verletzte die Innereien des Tiers und löste eine Blutvergiftung aus, an der er kläglich verendete.

    Doch der Tod des Wals soll nun auch sein Gutes haben. Die Forschenden wollen einen Käufer für das Ambra finden und den Erlös für die Opfer des Vulkanausbruchs auf der Insel im Jahr 2021 spenden. Dieser zerstörte damals Hunderte Wohnhäuser und Geschäfte und richtete Schäden in der Höhe von rund 800 Millionen Euro an.

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