Rotes Kreuz warnt
47 Menschen ertrunken – "Im Notfall zählt jede Sekunde"
Die Badesaison ist voll am Laufen. In den vergangenen Tagen endete der Schwimmspaß immer wieder in tödlichen Tragödien. Jetzt warnt das Rote Kreuz.
Erst am Dienstagabend spielten sich in St. Aegidi (Bez. Schärding) dramatische Szenen ab: Ein 20 Monate altes Mädchen spielte mit seinem Bruder (5) in einem Whirlpool. Als der Vater zirka zwei Minuten nichts mehr hörte, schaute er nach. Er fand seine Tochter leblos im Wasser treibend.
Kurz davor war ein Pensionist im Traunsee im Bezirk Gmunden ertrunken. Der 85-Jährige hatte in Traunkirchen Steinplatten im Wasser gereinigt und verlor den Halt bzw. das Bewusstsein. Seine Frau schlug Alarm, die Wasserrettung fand schließlich den Toten.
Zweithäufigste Todesursache
Eine Statistik lässt aufhorchen: Ertrinken ist bei Unfällen, die für Kinder tödlich enden, die zweithäufigste Ursache, so das Rote Kreuz Oberösterreich.
Bitter: Laut Erhebungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit kann jeder Zehnte zwischen fünf und 19 Jahren nicht schwimmen. In den vergangenen Jahren sind jährlich bis zu 47 Menschen aus allen Altersgruppen ertrunken.
18.000 Schwimmabzeichen
Das Jugendrotkreuz unterstützt bereits in der Volksschule Pädagogen bei der Schwimmförderung.
Im vergangenen Schuljahr absolvierten fast 18.000 Kinder und Teenager Kurse und erhielten ein Abzeichen. Gut 1.300 Personen machten die Ausbildung zum Rettungsschwimmer.
"Jedes Kind soll schwimmen können", betont der zuständige Rotkreuz-Landesreferent Michael Heilbrunner. Es handle sich um eine Lebenskompetenz, Unterricht helfe, Lebe zu retten.
„Jedes Kind soll schwimmen können.“
"Besonders bei Badeunfällen zählt im Notfall jede Sekunde", sagt Oberösterreichs Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger. Die Organisation bietet Erste-Hilfe-Kurse an. Weitere Informationen und Termine findet man hier.