Oberösterreich

Es gibt 400.000 Euro extra – wer das Geld jetzt bekommt

Sie sind eigentlich da, um andere zu unterstützen: Die nicht enden wollende Krise trifft aber auch die Sozialmärkte hart. Jetzt wird ihnen geholfen.

Tobias Prietzel
Das Land Oberösterreich greift den in Krisenzeiten besonders wichtigen Sozialmärkten unter die Arme. (Symbolbild)
Das Land Oberösterreich greift den in Krisenzeiten besonders wichtigen Sozialmärkten unter die Arme. (Symbolbild)
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Für das Land Oberösterreich ist es eine "besondere Verantwortung", die Geschäfte für Bedürftige "nicht alleine zu lassen". Angesichts der gestiegenen Kosten der insgesamt 35 Sozialmärkte in Oberösterreich, die vom Roten Kreuz, der Volkshilfe und privaten gemeinnützigen Organisationen betrieben werden, hat die Politik ein Hilfspaket geschnürt.

Aus dem Budget des Sozial-Ressorts wird eine einmalige Förderung von 400.000 Euro zur Verfügung gestellt.

"In Oberösterreich halten wir zusammen, um Menschen in einer finanziellen Notlage bestmöglich zu unterstützen." Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP)

"In Oberösterreich halten wir zusammen, um Menschen in einer finanziellen Notlage bestmöglich zu unterstützen", so Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). Auf die Politik sei Verlass. Sozial-Landesrat sieht "einen Schulterschluss von Bevölkerung, Wirtschaft und öffentlicher Hand". Denn jeder trage Verantwortung für die Gesellschaft, sagt er.

Das Maßnahmenbündel umfasst verschiedene Aktionen. Beteiligungen der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich in der Lebensmittel-Industrie (Vivatis, Efko, Salinen Austria AG) und Schärdinger etwa stellen ebenfalls Waren im Wert von 400.000 Euro zur Verfügung.

Die Sonderförderung des Landes soll den Sozialmärkten helfen, ihre Mehrkosten abzudecken sowie Liefer- und Kühlketten aufrechtzuerhalten. So wird ihnen ermöglicht, zusätzliche Waren einzukaufen.

Freiwillige gesucht

In ausgewählten Spar-Filialen werden außerdem Lebensmittel für die karitativen Einrichtungen gesammelt. Und: Das Land Oberösterreich startet zudem eine Initiative, mit der mehr Bürger für ein ehrenamtliches Engagement in den Sozialmärkten begeistert werden sollen.

"Für 2023 wurden keine finanziellen Mittel für Anti-Teuerungsmaßnahmen budgetiert." Kritik von SP-Sozial-Sprecherin Sabine Engleitner-Neu

Der SPÖ ist die Unterstützung "zu wenig". Klubvorsitzende und Sozial-Sprecherin Sabine Engleitner-Neu rechnet vor: Schwarz-Blau gebe pro Sozialmarkt "genau 11.428,57 Euro" aus. 

Engleitner-Neu verweist auf Schlagzeilen, wonach den Einrichtungen die Lebensmittel ausgingen, während gleichzeitig mehr Kunden auf Sozialmärkte angewiesen seien. "Für 2023 wurden keine finanziellen Mittel für Anti-Teuerungsmaßnahmen budgetiert", kritisiert sie.