Schutz durch Bauordnung

4.000 Häuser kontrolliert – Stadt Wien rettet Altbauten

Für den Schutz von Gründerzeithäusern: Mit der neuen Bauordnungsnovelle wird strenger kontrolliert, zudem Abrisse erschwert und Sanierungen gefördert.

Wien Heute
4.000 Häuser kontrolliert – Stadt Wien rettet Altbauten
Gerhard Cech (Leiter der MA 37 / Baupolizei), Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál und Walter Hillerer (Leiter der Gruppe Sofortmaßnahmen & Stadtservice) (v.l.) bei einem Gebäude Screening der „Offensive Altbautenschutz“.
Stadt Wien / Christian Fürthner

Mit der Bauordnungsnovelle 2023 hat die Stadt Wien einen großen Schritt gewagt, der sich auszahlen dürfte. Seit der Einführung der Novelle im Dezember vergangenen Jahres wurde keine einzige "wirtschaftliche Abbruchreife" mehr erteilt. Grund dafür sind die neuen Bestimmungen, die Verschärfungen bei den zu Grunde liegenden Berechnungen mit sich gebracht haben.

"Doch wer A sagt, muss auch B sagen und nicht zuletzt durch die Ausweitung der Förderungen für Gebäudesanierungen machen wir Sanierungen und Dekarbonisierungen von Altbauten auch leichter finanzierbar. Damit wir über die akute Situation der Gründerzeithäuser informiert bleiben, werden die Gebäude-Screenings der 'Offensive Altbautenschutz' direkt in den Grätzln weiter ausgebaut", sagt dazu Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ).

Strengeres Regulativ für den Erhalt von Gründerzeithäusern

Ziel der Bauordnung ist der Schutz von Gründerzeithäusern und die Verhinderung von Abrissen. Die Beurteilung der verfassungsrechtlich vorgesehenen wirtschaftlichen Zumutbarkeit wird dabei insofern verschärft, dass mögliche Fördersummen zur Sanierung des Gebäudes, etwaige zusätzliche Erträge durch Aufkategorisierungen und Kosten die durch schuldhaftes Verhalten bei den Erhaltungspflichten entstanden sind, mit in die Kalkulation einbezogen werden.

Zusätzlich gibt es mit dem Gebäudepickerl bzw. dem Bauwerksbuch nun verpflichtende regelmäßige Checks und eine Dokumentationspflicht bezüglich der Behebung von Baugebrechen.

Rekordsummen für Sanierung von Altbauten

Um die Sanierungen zu ermöglichen und den Gebäudebestand zukunftsfit zu machen, investiert die Stadt Wien eine Rekordsumme an Förderungen für Sanierungen und Dekarbonisierungen. Allein im Jahr 2024 werden zusätzliche Budgetmittel von bis zu 120 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Neben der Sanierung soll auch der Ausstieg aus fossilen Energieträgern beschleunigt werden.

Gerhard Cech, Kathrin Gaál und Walter Hillerer (v.l.).
Gerhard Cech, Kathrin Gaál und Walter Hillerer (v.l.).
Stadt Wien / Christian Fürthner

Speziell bei den kleinvolumigen Förderfällen merkt man einen Anstieg. Bereits im ersten Halbjahr 2024 wurde mit rund 1.500 Fällen das bis dato Ganzjahresrekordniveau des Vorjahres nahezu erreicht. Die "Hauskunft" – das Beratungscenter der Stadt Wien für Sanierungskonzepte und Fördermodelle – verzeichnet mit durchschnittlich 615 Beratungen monatlich mehr als eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr.

"Offensive Altbautenschutz" wird ausgeweitet

Gleichzeitig wird die "Offensive Altbautenschutz", bei der verschränkte Teams der Baupolizei und der Gruppe Sofortmaßnahmen direkt in Grätzln die Bestandsgebäude kontrollieren, mit Floridsdorf und Hietzing auf zwei neue Zielgebiete ausgeweitet. Bisher wurden in neun Bezirken bereits knapp 4.000 Häuser kontrolliert. Dabei kam es zur 740 Beanstandungen aufgrund von baulichen Mängeln, feuerpolizeilichen Mängel oder sanitären Missständen.

"Der Erhalt unserer Stadt und die Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger haben oberste Priorität. Mit der 'Offensive Altbautenschutz' geht die Stadt Wien gegen die Vernachlässigung von Gründerzeithäusern vor. Wir setzen klare Regeln, um sicherzustellen, dass diese Gebäude gut gepflegt und erhalten werden. Wer sich nicht an die Regeln hält, muss mit Konsequenzen rechnen", so der Leiter der Gruppe Sofortmaßnahmen und Stadtservice Wien Walter Hillerer.

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    Starpix / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Bauordnungsnovelle 2023 der Stadt Wien hat den Abriss von Gebäuden nahezu gestoppt, indem sie strengere Bestimmungen und Berechnungen für die "wirtschaftliche Abbruchreife" eingeführt hat
    • Zudem investiert die Stadt Rekordsummen in die Sanierung und Dekarbonisierung von Altbauten und weitet die "Offensive Altbautenschutz" auf weitere Bezirke aus, um die Erhaltung von Gründerzeithäusern zu gewährleisten
    red
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