Oberösterreich
40 Stiche: So überlebte Opfer (21) den Messerangriff
40 Mal soll ein 23-Jähriger auf seine Freundin in Mittertreffling eingestochen haben. Wie "Heute" erfuhr, hätten zwei Stiche tödlich enden können.
Wie konnte es nur so weit kommen? – fragen sich viele Bewohner der Ortschaft Mittertreffling (Bez. Urfahr-Umgebung). Wie berichtet, hatte der 23-jährige Michael R. laut Staatsanwaltschaft in der Nacht zum Nationalfeiertag versucht, seine Freundin Beatrice S. (21) mit 40 Messerstichen zu töten.
Die Frau konnte sich nur durch einen Sprung aus dem Fenster im ersten Stock auf ein Garagendach retten, flüchtete anschließend zum Nachbarhaus. Dort läutete sie schwer verletzt und blutüberströmt, bat um Hilfe. "Heute" berichtete.
Rund 40 Messerstiche hatte der Beschuldigte, der sich anschließend auf der Flucht auf der B 125 vor ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr warf und starb, seiner Lebensgefährtin laut Polizeibericht in den Rücken versetzt. Noch bevor er davonrannte, soll er an mehreren Stellen im Haus seiner Mutter Feuer gelegt haben.
Wohlwissend, dass eine Großcousine seiner Mutter (53) zu dem Zeitpunkt noch in einem Nebenzimmer schlief. Sie konnte von Feuerwehrmännern gerettet werden, musste ins Spital.
Hatte Persönlichkeitsstörung
Wie die Staatsanwaltschaft bestätigt, litt der Beschuldigte an einer Persönlichkeitsstörung, war deshalb auch schon mehrmals in stationärer Behandlung im Neuromed Campus des Keplerklinikums. Dort habe er auch Beatrice S. kennengelernt.
Laut seiner Mutter habe er vor der Tat einen psychotischen Schub gehabt.
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Das Messerstich-Opfer konnte inzwischen von den Ermittlern zum Tathergang befragt werden. "Sie hat die bisherigen Erkenntnisse bestätigt. Dem Messerangriff ist ein heftiger Beziehungsstreit vorausgegangen", so Reinhard Steiner, Sprecher der Linzer Staatsanwaltschaft.
Wie "Heute" am Mittwoch erfuhr, hätten zwei der rund 40 Messerstiche in den Rücken für die junge Frau tödlich enden können. "Zwei Stiche waren tiefer und sind in den Thorax vorgedrungen. Auch der Lungenbereich war betroffen, die Lunge selbst wurde aber nicht verletzt", so der Staatsanwalt.
Zudem hat sich die 21-Jährige durch ihren Sprung auf das Garagendach auch noch ein Bein gebrochen.
Die Tatwaffe selbst, das Opfer soll beim Nachbarn behauptet haben, dass es sich um ein großes Fleischermesser handelte, konnte bislang noch nicht gefunden werden. "Im Umfeld des Hauses hat die Polizei mit Hunden gesucht. Das Messer ist aber noch nicht aufgetaucht", so Steiner.
Die Leiche des mutmaßlichen Täters soll noch heute obduziert werden.