Klimaschutz

40 Prozent der Vögel von unseren Feldern verschwunden

Fehlender Lebensraum, intensive Landwirtschaft sowie der Einsatz von Pestiziden setzen den heimischen Feld- und Wiesenvögel immer mehr zu.

Lydia Matzka-Saboi
Die Grauammer braucht für ihr Überleben Brachflächen, weil diese immer seltener werden, ist sie massiv vom Aussterben bedroht.
Die Grauammer braucht für ihr Überleben Brachflächen, weil diese immer seltener werden, ist sie massiv vom Aussterben bedroht.
Getty Images/iStockphoto

40 Prozent der Vögel sind seit 1998 von den heimischen Feldern und Wiesen verschwunden, so der heute von BirdLife Österreich veröffentlichte Farmland Bird Index 2021. Trotz umfangreicher Agrarumweltprogramme haben sich die Bestände nicht erholt und drei Viertel der untersuchten Brutvögel zeigen einen negativen Bestandstrend, unter ihnen die Grauammer mit einem alarmierenden Minus von 94 Prozent.

Grauammer-Bestand Minus 94 Prozent

Intensive Landwirtschaft, fehlende Brachen und Feldraine sowie der große Einsatz von Pestiziden bedrohen das Dasein des Vogels. Die Freigabe jener wertvollen, zuvor der Biodiversität gewidmeten Brachen für den konventionellen Anbau durch die EU im vergangenen März dürfte das Aussterben der Grauammer beschleunigen. Ihr metallisch und eher monoton klingendes "Tück-tück-zick-zik-zkzkzkzrississss" ist beinahe für immer verstummt.

Die Grauammer braucht für ihr Überleben Brachflächen, also Flächen, die nicht wirtschaftlich genutzt werden. Sie gelten als wichtiger Rückzugsraum für Pflanzen und Tiere sowie als Nahrungsquelle. Für viele Vogelarten sind sie überlebenswichtiger Nistplatz in der strukturellen Wüste, unserer "Kulturlandschaft", so BirdLife gegenüber der APA.