Klimaschutz

40 Grad wärmer – In der Antarktis purzeln Hitzrekorde

Alte Wetterrekorde der Antarktis werden mittlerweile pulverisiert. Bis zu 40 Grad über dem bisherigen Durchschnitt wurden gemessen. 

Heute Redaktion
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In der Antarktis werden neue Rekord-Temperaturen gemessen. 
In der Antarktis werden neue Rekord-Temperaturen gemessen. 
Getty Images/iStockphoto

Nicht nur in Österreich klettern die Temperaturen in die Höhe und es wird wärmer, auch in der sonst so frostigen Antarktis ist ein Anstieg zu spüren. So wurden am 18. März von der Forschungsstation Concordia minus 12,2 Grad gemessen. Das entspricht rund 40 Grad über dem Temperaturdurchschnitt zu dieser Zeit. Der alte Temperaturrekord wurde zudem pulverisiert, dieser lag bei rund minus 30 Grad, berichtete die WMO am Dienstag in Genf.

Der kälteste Ort der Welt taut 

Ebenfalls ein neuer Wärmerekord wurde direkt bei der Station "Wostok" gemessen. Auf dem, von Frankreich und Italien betrieben, 3.200 Meter hohen Plateau wurden minus 17,7 Grad gemessen. Im Juni 1983 wurden in "Wostok" minus 89,2 Grad gemessen und er gilt damit allgemein als der kälteste Ort der Welt.  

Grund für den mittlerweile wahrgenommenen Temperaturanstieg sei laut einem französischen Meteorologen ein "atmosphärischer Fluss". Dies bezeichnet ein Band mit feuchtigkeitsgesättigter Luft ein paar Kilometer über der Erdoberfläche, das Wärme und Feuchtigkeit transportiert.

Robert Rohde vom Umweltdateninstitut Berkely Earth meinte zu den neuesten Rekorden auf Twitter: "Mit diesem Ereignis müssen die Rekordbücher und unsere Erwartungen, was in der Antarktis möglich ist, neu geschrieben werden". "Handelt es sich einfach nur um ein äußerst unwahrscheinliches Ereignis, oder ist es ein Zeichen dafür, dass noch mehr passieren wird? Im Moment weiß das niemand."

Besonders besorgniserregend sind die Folgen der warmen Temperaturen. Demnach ist im Februar am Südpol bereits so viel Eis geschmolzen wie seit Beginn der Datenaufzeichnung im Jahr 1979 nicht. Somit fiel erstmals in der Geschichte die Gesamtheit der Eisfläche unter zwei Millionen Quadratkilometer

Aufgrund des menschengemachten Klimawandels sind die Temperaturen auch am Nordpol rasant angestiegen. Generell ist der Anstieg an den Polen doppelt so hoch wie der globale Durchschnittswert. Im Dezember 2021 wurde in Werchojansk zudem ebenfalls ein Temperaturrekord verzeichnet – damals wurden in Nordsibirien 38 Grad gemessen. In der Antarktis wurden im Sommer 2020 mit 18 Grad ebenfalls ein neuer Rekord aufgestellt. 

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