Nur über Gelände gefahren

360 Euro Strafe für Wiener, der einen Burger wollte

Weil er bei seinem Lieblings-Burgerlokal keinen Parkplatz fand, fuhr Alexander S. wieder. Ein Monat später kam die Rechnung für KEIN Essen.

Wien Heute
360 Euro Strafe für Wiener, der einen Burger wollte
Weil er keinen Parkplatz fand, fuhr der Floridsdorfer Alexander S., ohne sich einen Burger zu holen. Dafür soll er nun 360 Euro Strafe zahlen.
Franz Hödl

Obwohl – oder gerade weil – er um sein geliebtes Burger-Menü umfiel, ist der Floridsdorfer Alexander S. (50) richtig angefressen: Fast täglich kehrt der Stammkunde der McDonald's-Filiale an der Shell-Tankstelle in der Leopoldauer Straße in Wien-Floridsdorf ein. Manchmal betankt er dort auch sein Auto. Dazu nimmt er auf seiner täglichen Heimfahrt nach der Arbeit und auch an der Wochenenden sogar einen kleinen Umweg in Kauf.

So auch an jenem Tag, der den Wiener seine Liebe zu Big Mac und Co. etwas überdenken lässt: "Leider habe ich an diesem Tag auf dem ganzen Gelände keinen einzigen Parkplatz vorgefunden und bin daher – sogar etwas verärgert – weiter nach Hause gefahren. Einen Monat später flatterte mir plötzlich die Zahlungsaufforderung eines Rechtsanwalts wegen Besitzstörung ins Haus", so Alexander S. zu "Heute".

360 Euro Strafe und Unterlassungserklärung

"Weil ich ohne Tanken oder McDonald's-Besuch das Gelände wieder verlassen habe, will man jetzt von mir 360 Euro und eine Unterlassungserklärung. Andernfalls werde man eine Besitzstörungsklage einbringen", schildert S. bei einem Vor-Ort-Lokalaugenschein gegenüber Alt-Bezirksrat Hans Jörg Schimanek die Sachlage.

Hier will man eindeutig den Falschen zur Kasse bitten.
Hans Jörg Schimanek
Alt-Bezirksrat kämpft für Herrn S.

Für Schimanek steht nach einigen Recherchen fest: "Hier will man eindeutig den Falschen zur Kasse bitten. An der Tankstelle ist Herr S. bekannt, bei McDonald’s begrüßen ihn alle Angestellten oft sogar beim Namen. Allein in den letzten beiden Monaten hat der Mann, der über eine Bonuskarte des Lokals verfügt, dort nachweislich mehr als 700 Euro ausgegeben."

Floridsdorfer will’s drauf ankommen lassen

Bisher sind vor Ort alle Klärungsversuche gescheitert, "man könne da leider nichts machen", heißt es. Dennoch will es Alexander S. jetzt "drauf ankommen" lassen, wie er sagt: "Ich verstehe ja durchaus, wenn sich der Grundeigentümer gegen permanente Durchfahrer zur Wehr setzt. Da man sich aber in meinem Fall gegen alle vorgebrachten und nachweislichen Fakten resistent zeigt, werde ich es im Vertrauen auf die Gerichtsbarkeit auch auf eine Verhandlung ankommen lassen", gibt sich der Floridsdorfer streitbar. Auf Ratschlag von Schimanek hat S. aber vorerst direkten Kontakt mit dem Klägervertreter aufgenommen.

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    Unsplash / Leserreporter

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Wiener Burger-Liebhaber, Alexander S., soll 360 Euro Strafe zahlen, weil er das Gelände einer McDonald's-Filiale ohne Parken oder Einkaufen verlassen hat
    • Trotz seiner regelmäßigen Besuche und Ausgaben von über 700 Euro in den letzten zwei Monaten, will der Grundeigentümer eine Besitzstörungsklage einreichen, was Alexander S
    • nun vor Gericht anfechten möchte
    red
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