Welt

30 Grad, volle Strände – Spanien ächzt unter Hitzewelle

Vor einigen Wochen herrschte in Spanien noch Schneechaos, jetzt laufen die Klimaanlagen auf Hochtouren. Temperaturrekorde auf Mallorca.

Jochen Dobnik
In Spanien ächzen derzeit Millionen Menschen unter Temperaturen von teils über 30 Grad. Die Strände sind überfüllt.
In Spanien ächzen derzeit Millionen Menschen unter Temperaturen von teils über 30 Grad. Die Strände sind überfüllt.
DESIREE MARTIN / AFP / picturedesk.com

Der offizielle Frühlingsanfang in Europa ist erst in einer guten Woche – aber in Spanien ächzen bereits Millionen Menschen unter Temperaturen von teils über 30 Grad. Zur Abkühlung strömten Zehntausende am Wochenende an die Mittelmeer-Strände, mancherorts hatte man sogar Probleme, das Handtuch auszubreiten. Auf Mallorca gab es die erste Tropennacht des Jahres: Von Samstag auf Sonntag lagen die Mindesttemperaturen in Gebieten der beliebten Urlaubsinsel – etwa in Palma – bei über 20 Grad.

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    Der offizielle Frühlingsanfang in Europa ist erst in einer guten Woche – aber in Spanien ächzen bereits Millionen Menschen unter Temperaturen von teils über 30 Grad.
    Der offizielle Frühlingsanfang in Europa ist erst in einer guten Woche – aber in Spanien ächzen bereits Millionen Menschen unter Temperaturen von teils über 30 Grad.
    DESIREE MARTIN / AFP / picturedesk.com

    Erst vor zwei Wochen hatte Mallorca noch mit einem Schneechaos zu kämpfen. "Unglaublich, zu Hause hätte ich heute Schnee schippen können", erzählte Sabina der Deutschen Presse-Agentur dpa am Telefon. Mit Mann und den drei Kindern ging die Hamburgerin am Samstag im etwa 30 Grad warmen Alicante ins – noch relativ kühle – Meer. "Eigentlich hatten wir die Badesachen nur sicherheitshalber mitgebracht. Dass sie hier tatsächlich zum Einsatz kommen, hätten wir nie im Leben gedacht."

    Temperaturrekord – 30,8 Grad gab es im März in Valencia noch nie

    Die Wetterstation Portopí in Palma verzeichnete am Samstag um 14 Uhr mit 27,3 Grad die höchste Temperatur für den Monat März seit Beginn der Aufzeichnungen. Wie der spanische Wetterdienst Aemet mitteilte, war der bisherige Rekord von 26,6 Grad 1981 gemessen worden. März-Rekorde wurden am Samstag auch anderswo gebrochen. In Castellón in der Region Valencia erreichte die Quecksilbersäule sogar die Marke von 30,8 und überschritt den bisherigen Höchstwert um 0,6 Grad. Am Sonntag wurde es etwas "frischer" – allerdings bei Werten, die trotzdem bis zu 30 Grad erreichten, etwa in Murcia. In den nächsten Tagen werde es vielerorts warm bleiben, so Aemet.

    Generell wird das Klima in Spanien wie auch in anderen Teilen Europas seit Jahren heißer und trockener, was auf den Klimawandel zurückgeführt wird. Hitze und mangelnder Regen hatten Teilen des Kontinents schon im vergangenen Jahr schwer zugesetzt. Mit Spitzentemperaturen von teils mehr als 40 Grad war es eines der heißesten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnung in Spanien.

    Wegen fehlender Niederschläge spitzt sich Wassermangel weiter zu

    Da in Teilen Spaniens auch im Herbst und Winter die Niederschläge viel zu niedrig ausgefallen sind, spitzt sich der Wassermangel weiter zu. Die Stauseen sind zurzeit durchschnittlich nur zu etwas mehr als 40 Prozent gefüllt. Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre waren es zu dieser Jahreszeit noch 58 Prozent. Auch die Gefahr heftiger Waldbrände bleibt hoch.

    Dramatisch ist die Lage in Andalusien und Katalonien. Dort sind die Stauseen nur noch zu rund einem Viertel gefüllt. In Katalonien, im Nordosten des Landes mit der Metropole Barcelona, ist deshalb bereits der Wasserverbrauch in der Landwirtschaft und der Industrie eingeschränkt. In Parks und Gärten dürfen nur noch Bäume gegossen werden. Sollte der Regen weiter ausbleiben, rechnet der Leiter der regionalen Wasserbehörde, Samuel Reyes, ab Herbst mit Einschränkungen des privaten Trinkwasserverbrauchs, wie er dem Blatt "El País" sagte.

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