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28 Grad im Wasser – Adria gleicht einer Badewanne
Am liebsten Sommer-Reiseziel der Österreicher wird es immer heißer. Selbst das Wasser bietet keine Abkühlung mehr.
Seit Freitag ist Ostösterreich in den Ferien, diese Woche folgt auch der Rest des Landes. Für den überwiegenden Großteil jener, die sich einen Urlaub noch leisten können, geht es mit dem Auto in Richtung Süden. Beliebtestes Reiseziel: Die Mittelmeer-Strände Kroatiens und Italiens.
Die Klimakrise geht aber auch hier nicht spurlos vorüber. Nicht mehr nur noch selten kratzen die Temperaturen an den 40 Grad, machen das Ziel der Erholung beinahe unmöglich. Ist wolkenloser Himmel dabei meist ausdrücklich erwünscht, sorgt das in manchen Mittelmeerregionen nun aber für alarmierende Dürren. Immer mehr Regionen, etwa in Italien, Spanien und Portugal müssen das Leitungswasser rationieren.
Bis zu 29 Grad im Mittelmeer
Und auch das Abkühlen im Wasser wird bei der brütenden Hitze immer schwieriger. Wie aktuelle Daten auf "wetteronline.com" zeigen, sind die Wassertemperaturen an den beliebtesten Badeorten der Österreicher gerade alles andere als erfrischend.
Obwohl der Sommer gerade erst begonnen hat, werden bei Grado in Italien derzeit ganze 27 Grad Wassertemperatur gemessen. Etwas weiter an der Küste von Venetien sind es sogar satte 28 Grad. Ähnlich sieht es in Kroatien aus. Sowohl bei Zadar, Split und Dubrovnik hat das Wasser 27 Grad.
Nur minimal kühler ist es bei Mallorca (26 Grad) und Ibiza (25 Grad), bei Malta werden hingegen wieder 28 Grad gemessen, in der Region Djerba (Tunesien) sogar 29. Fast schon kühl wirken im Gegensatz die Temperaturen bei Santorini (Griechenland) mit 23 und Krete mit 25 Grad.
Heißer Teufelskreis
Auswirkungen hat das auch auf den Aufenthalt zu Land, wie ORF-Meteorologe Daniel Schrott auf Twitter erklärt: "Die sonst kühlende Meeresbrise (Seewind), die den Badeurlaub angenehm macht, verliert ihre Wirkung." Ganze vier Grad ist das Mittelmeer bei Italien derzeit wärmer als normal. Dadurch werden nach der jüngsten auch die nächsten Hitzewellen noch ärger ausfallen, denn der kühlende Effekt des Meeres fehlt schlichtweg.
Im Herbst etwa gibt es dann dafür einen wärmenden Effekt, der allerdings eine alles andere als angenehme Wirkung entfaltet. Durch die höhere Energie wird es zu mehr Stürmen kommen, so Schrott. Massiv an Attraktivität gewinnen dafür die Regionen an Nord- und Ostsee, wo es im Sommer oft fast zu kalt zum Baden ist. Schon jetzt hat die Ostsee bei Stockholm aber 20 Grad – und wird dadurch wohl bald der einzige Ort, der noch Abkühlung bieten kann.