Wien

2.600 € Gehalt – doch Fahrschulen fehlen die Fahrlehrer

Viele Fahrschulen steuern stürmischen Zeiten entgegen. Denn es fehle fast überall an Fahrlehrern – das Einstiegsgehalt liegt bei 2.400 Euro.

Christian Tomsits
Karl Schlosser (38) aus Wien-Liesing steigt aufs Gas und wünscht sich mehr Fahrlehrerinnen.
Karl Schlosser (38) aus Wien-Liesing steigt aufs Gas und wünscht sich mehr Fahrlehrerinnen.
zVg

Nach der Pandemie droht die nächste Herausforderung heimische Fahrschulen auszubremsen. Mit einem beherzten Griff ins Lenkrad versucht die Branche nun das Ruder rumzureißen. Über 43.000 Wienerinnen und Wiener sind im Jahr 2021 zur einer Führerscheinprüfung angetreten – trotz strenger Corona-Einschränkungen. Zahlen für das Vorjahr gibt es noch nicht.

Pensionswelle rollt auf Branche zu

Das Problem, jetzt nach Ende der Pandemie: Es fehlt am Personal – vor allem in Wien. Denn viele verdiente Fahrlehrer parken ihre Arbeitskraft altersbedingt bald in der Pension. "Auch in unserem Betrieb betrifft es in den nächsten Jahren zwei bis drei Mitarbeiter", so Karl Schlosser (38), gleichzeitig Branchenobmann der Wiener Fahrschulen und Leiter der Fahrschule Liesing.

Ausbildung dauert weniger als ein Jahr

Bewerber für den Beruf, der zumeist erst im zweiten Bildungsweg erlernt wird, gibt es (noch) zu wenige: "Für den Beruf des Fahrlehrers braucht man nur zumindest drei Jahre den B-Führerschein und ein einwandfreies Leumundszeugnis", erklärt der 38-Jährige. Die Ausbildung dauert dabei nur rund ein dreiviertel Jahr und als Einstiegsverdienst kann man bereits mit rund 2.400 Euro rechnen – ein Kollektivvertrag regelt das Gehalt.

Bis zu 2.600 Euro pro Monat dank Zulagen

Wer Zusatzausbildungen für Motorrad, Lkw- oder Theorie- Unterricht abschließt, könnte auch schon früh mit monatlich bis zu 2.600 Euro nach Hause gehen, erklärt Schlosser. "Alle Quereinsteiger sind herzlich Willkommen", wirbt der Fahrschulbesitzer. "Vor allem Frauen – die sind laut Studienlage ohnehin die sichereren Autofahrer", so Schlosser.

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