Oberösterreich
26 Stiche! Tierquälerin wütete, Hund musste sterben
Der Vorfall macht fassungslos: Im Drogenrausch soll eine Frau die Hündin einer Freundin regelrecht hingerichtet haben. Die Attacke endete tragisch.
Alles voller Blut: Diese Nachricht erreichte die Polizei am Dienstag gegen 22 Uhr. Als die Streife am Tatort in Kremsmünster (Bez. Kirchdorf) eintraf, dann der grausige Anblick: In der Wohnung der 37-jährigen Anruferin wimmelte es buchstäblich vor Blutlachen und Blutspuren.
Im Garten machten die Beamten den erschütternden Fund: Dort lag der achtjährige Stafford Terrier "Leila" – übersät mit 26 Stichwunden, wie "Heute" von der Staatsanwaltschaft Steyr erfahren hat.
Die Mitbewohnerin der 37-Jährigen war fort. Die Tierhalterin erklärte, dass diese Probleme mit dem Vierbeiner hatte und für den brutalen Angriff verantwortlich sein dürfte.
Die Polizisten suchten erfolglos nach der Waffe. Wie sich schließlich herausstellte, fehlte ein zirka 20 Zentimeter langes Küchenmesser.
Verschiedene Suchtmittel konsumiert
Um etwa 0.30 Uhr stöberten die Ermittler die mutmaßliche Täterin auf. Vor dem Zwischenfall dürfte sie verschiedene Drogen konsumiert haben.
Die Hündin wurde noch in die Tierklinik gebracht. Die Ärzte konnten aber nichts mehr für sie tun.
„"Der Hund hat sich hinrichten lassen." Staatsanwalt Andreas Pechatschek“
Die bisherigen Ermittlungsergebnisse erschüttern: "Der Hund hat sich hinrichten lassen", sagt Staatsanwalt Andreas Pechatschek. Das Tier sei irrsinnig gutmütig gewesen, die Beschuldigte habe keinerlei Bissspuren.
Weißes Pulver gefunden
Nun wird ein Gutachten eingeholt, um die Zurechnungsfähigkeit der Frau zum Tatzeitpunkt zu eruieren. Sie dürfte jedenfalls noch mehr am Kerbholz haben: Erst vor wenigen Tagen soll sie ihre Mitbewohnerin mit dem Umbringen bedroht haben. Und: In der Wohnung wurde weißes Pulver in kleinen Säckchen gefunden.
„"Der Schritt zur Gewalt gegen Menschen ist nur noch ein kleiner."“
Mittwochvormittag wurde die Untersuchungshaft über die 33-Jährige verhängt. "Der Schritt zur Gewalt gegen Menschen ist nur noch ein kleiner", so Pechatschek.
Alleine für die brutale Attacke gegen den Terrier drohen der Verdächtigen zwei Jahre Gefängnis. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Immer mehr Fälle von Tierquälerei
Die Behörden sind alarmiert: Die Fälle von Tierquälerei haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Immer mehr Menschen schlagen bei der zuständigen oberösterreichischen Ombudsstelle Alarm.
Die Liste der Taten ist lang: Sie reicht von Hunden, die bei extremer Hitze für längere Zeit im Auto gelassen wurden, über Missstände beim Welpenhandel im Internet bis hin zu hochgradig verschmutzten Ställen. Im Vorjahr langten mehr als 600 Anfragen bei der Behörde ein. Sie betrafen häufig Katzen, Hunde und Nutztiere.