Pyros, aber keine Anzeigen
25.000 Teilnehmer, 170 Polizisten: So lief Anti-FP-Demo
Die Demo am Donnerstagabend sorgte für umfangreiche Staus, auch Pyrotechnik kam zum Einsatz. Laut Polizei kam es zu "keinen besonderen Vorkommnissen".
Während nach der Nationalratswahlen am vergangenen Sonntag schön langsam erste Sondierungsgespräche anlaufen, regt sich auf Wiens Straßen massiver Protest gegen den Wahlausgang. Wie berichtet, räumte die FPÖ unter Parteichef Herbert Kickl massiv ab und kam vor der Kanzlerpartei ÖVP und den Sozialdemokraten unter Andreas Babler klar auf Platz 1.
Donnerstags-Demo zog zum Parlament
"Omas gegen Rechts", die Partei "LINKS", die Sozialistische Jugend und andere links-bewegten Organisationen. Auch die Wiener Grünen hatten – wie auch die SPÖ-Frauen – zur Teilnahme an der Demo unter dem Motto "FIX ZAM gegen Rechts!" aufgerufen. Laut Veranstalter folgten rund 25.000 Menschen diesem Aufruf. Der Demozug zog von der Wiener Uni über die Innenstadt weiter zum Parlament.
Bei der Albertina wurde es teilweise richtig eng, wie ein Video zeigt:
„Ich hasse es, dass wir hier sein müssen. Ich hasse es, dass wir rechtsradikale Faschisten haben“
Unter den Rednern bei der Abschlusskundgebung vor dem Parlament war auch Comedian und Trans-Aktivistin Stefanie Stankovic: "Ich hasse es, dass wir hier sein müssen. Ich hasse es, dass wir rechtsradikale Faschisten haben". Nach der Wahl sei Österreich "in den 40er Jahren aufgewacht", so Stankovic. Auch Alon Ishay, Präsident der jüdischen Hochschülerschaft, bezog klar Stellung: "Bei jungen Juden und Jüdinnen läuten die Alarmglocken", so Ishay. Er stelle sich die Frage, Österreich zu verlassen, sollte es einen blauen Kanzler geben: "Die Überlegung zu flüchten ist nicht impulsiv, sie ist überlegt und allgegenwärtig".
"Es ist ein total wichtiger Abend. Damit die vielen Menschen, die die FPÖ nicht gewählt haben, die Möglichkeit haben, ins Tun zu kommen", begründete Natalie Assmann, Sprecherin der Organisation wiederdonnerstag, im Vorfeld gegenüber der APA. Die Veranstalter hatten mit 5.000 bis 10.000 Teilnehmern gerechnet, sprachen nach der Demo von rund 25.000 Menschen, die gegen die FPÖ auf die Straße gegangen seien.
Demo-Teilnehmer zünden Pyrotechnik
Laut Polizei "keine besonderen Vorkommnisse"
Der Demozug, der durch den 1. Bezirk bis zur Oper und dann den Ring bis zum Parlament zog, wurde von 170 Polizisten begleitet. Laut LPD Wien kamen zwar illegal verbotene pyrotechnische Gegenstände zum Einsatz, zu Anzeigen oder gar Verhaftungen kam es aber nicht. "Es gab keine besonderen Vorkommnisse", heißt es von der Polizei Freitagvormittag gegenüber "Heute".
Bildstrecke: Demo-Chaos in Wien! Tausende protestieren gegen Kickl
Auf den Punkt gebracht
- Am Donnerstagabend fand eine Anti-FPÖ-Demonstration in Wien statt, an der rund 25.000 Menschen teilnahmen und die von 170 Polizisten begleitet wurde
- Trotz des Einsatzes von Pyrotechnik kam es laut Polizei zu keinen besonderen Vorkommnissen oder Anzeigen