Wien
Ein Drittel mehr "Kunden" für Fonds Soziales Wien
Noch nie bekamen so viele Menschen Unterstützung durch den Fonds Soziales Wien. Die Zahl der Kunden ist vergangenes Jahr um ein Drittel gestiegen.
Insgesamt zählt der Fonds Soziales Wien (FSW) nun 142.600 Kunden. Grund für den rasanten Anstieg sind die vielen geflohenen Ukrainer. Um all seine Kunden entsprechend zu unterstützen, arbeitet der FSW mit 170 Partnerorganisationen zusammen.
"Angebote anbieten, die gebraucht werden"
Erstmals wurde der Bericht heuer durch die neue Geschäftsführung bestehend aus Anita Bauer, Michael Rosenberg und Susanne Winkler präsentiert. Seit März 2023 wird der FSW von einer geteilter Führung gelenkt.
"Der Fonds Soziales Wien ist in den letzten 18 Jahren stark gewachsen. Das stellen die aktuellen Zahlen eindrucksvoll unter Beweis. (...) Unsere Zielgruppen werden vielfältiger, die Bedarfe der Menschen komplexer und die Anforderungen höher. Unser Ziel ist es, auch in Zukunft die Angebote für die Wiener anzubieten, die sie brauchen“, so Geschäftsführerin Anita Bauer.
Immer mehr Menschen wenden sich an Schuldnerberatung
2022 hatte der FSW ein Budget von 2,5 Milliarden Euro. 2,1 Milliarden davon landen direkt bei den Kunden, betont Geschäftsführer Michael Rosenberg. Die größte Kundengruppe bleiben nach wie vor Personen mit Pflege- oder Betreuungsbedarf, für die über 1,39 Milliarden Euro aufgewendet werden. Die Kosten für die Flüchtlingshilfe beliefen sich auf 228 Millionen Euro, ein vorläufiger Anteil von 120 Millionen Euro liegt allerdings beim Bund.
Auch der FSW merkt die Probleme rund um Teuerung und Inflation. Die Erstkontakte bei der Schuldnerberatung stiegen um 12 Prozent. Knapp 12.000 Personen haben Hilfe durch die Finanzexperten erhalten. Die Schuldnerberatung hilft schon beim Auftreten erster Zahlungsprobleme, doch auch nicht-überschuldete Personen mit niedrigem Einkommen können sich melden. Die Schuldnerberatung bietet auch Hilfe bei Haushaltsbudgetierung.
Beratungen finden "Mitten in Wien" statt
Um dem Fachkräftemangel im Pflege- und Sozialbereich entgegenzuwirken, gibt es vom FSW, dem Wiener Gesundheitsverbund und der FH Campus Wien die Ausbildungsoffensive "Pflege Zukunft Wien". Der FSW finanziert bis 2025 so 810 neue Studienplätze für Pflegefachkräfte, in der Pflegeassistenz werden es rund 750 zusätzliche Plätze.
Die Bildungsberatungsstelle für Pflege- und Betreuungsberufe im FSW Bildungszentrum ist seit Anfang 2022 in Betrieb. Hier gibt es kostenlose Untersützung, von der Auswahl der passenden Ausbildung bis zur Bewerbung mit Beratungen online, vor Ort und auf vielen Veranstaltungen.
Um so nah wie möglich an den Kunden zu sein, geht der FSW auch neue Wege. Die mobile Beratung "Mitten in Wien" holt Leute dort ab, wo sie sind, egal ob in Einkaufszentren, Schwimmbädern oder Banken. Und auch nach der Pandemie sind die Beratungen online und per Videochat nicht mehr wegzudenken.