Anomalien auf unseren Bergen

2,4 Grad plus – Wärmster März in Europa seit Messbeginn

Die Erderwärmung schreitet munter voran: Der heurige März war in Europa 2,41 Grad wärmer als im Durchschnitt der vergangenen Jahrzehnte.
Bernd Watzka
08.04.2025, 10:42

Die Voraussagen der Meteorologen und global tätigen Klimaforscher bewahrheiten sich Monat für Monat – auch für den vergangenen März. Der Monat war nach Daten des EU-Klimawandel-Dienstes Copernicus der wärmste März in Europa seit Aufzeichnungsbeginn.

Die Durchschnittstemperatur auf dem Kontinent lag bei 6,03 Grad und damit 2,41 Grad über dem Durchschnitt der Vergleichsperiode von 1991 bis 2020, wie Copernicus mitteilte.

Meereis mit geringster Ausdehnung im März

Global gesehen war es der zweitwärmste bisher gemessene März. Zudem wurde die niedrigste jemals in einem März gemessene Ausdehnung des arktischen Meereises festgestellt. Es war dem Dienst zufolge zudem der 20. Monat innerhalb der vergangenen 21 Monate, in dem die globale Durchschnittstemperatur mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau lag.

1,5-Grad-Grenze 2024 verfehlt

Das internationale Ziel, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen, gilt als kaum noch erreichbar. Im Jahr 2024 wurde die Grenze bereits überschritten. Als verfehlt gilt das Ziel offiziell erst nach mehrjähriger Überschreitung.

Der Klimawandeldienst Copernicus der EU veröffentlicht regelmäßig Daten zur Temperatur an der Erdoberfläche, zur Meereisdecke und zu Niederschlägen. Die Erkenntnisse beruhen auf computergenerierten Analysen, in die Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt einfließen. Die genutzten Daten gehen zurück bis auf das Jahr 1950, teilweise sind auch frühere Daten verfügbar.

Monatliche Temperaturabweichungen im Vergleich zur vorindustriellen Zeit (oben: 1850 bis 1900).
Copernicus

"Warme Wetterlagen" auch in Österreich

Auch in Österreich waren die März-Temperaturen zu hoch: "Insgesamt überwogen die überdurchschnittlich warmen Wetterlagen", sagt Klimatologe Alexander Orlik von der GeoSphere Austria. Der März 2025 liegt im Tiefland Österreichs um 1,7 Grad über dem Mittel der Klimaperiode 1991 bis 2020 und auf den Bergen um 2,3 Grad.

Das ergebe im Tiefland Österreichs Platz 12 in der Reihe der wärmsten März-Monate der 259-jährigen Messgeschichte und auf den Bergen Platz 11 in der 175-jährigen Gebirgsmessreihe.

Temperatur im März 2025: Abweichung der Temperatur vom Mittel 1961 bis 1990 (je dunkler, desto stärker ist die Abweichung).
GeoSphere

60 Prozent weniger Neuschnee

Schneearmut in Österreich: Auf den Bergen (ab 1.500 Meter Seehöhe) fiel im März 2025 an der Nordseite der Alpen um bis zu 60 Prozent weniger Neuschnee als im vieljährigen Mittel. "In den tiefen Lagen Österreichs, zum Beispiel in den Landeshauptstädten, gab es im März keine nennenswerten Schneemengen", resümiert Orlik.

{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 08.04.2025, 10:44, 08.04.2025, 10:42
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