Politik
235.000 Österreicher wachten heute ungeimpft auf
Trotz Corona-Impfung plötzlich ungeimpft: So wachten am Dienstag 235.000 Personen in Österreich auf. Ihr Impstatus lief ab, eine Auffrischung fehlt.
Unklar ist, ob es an vielen Betroffenen einfach vorbei ging oder es ihnen egal war. Fest steht: Weil ab sofort die Gültigkeitsdauer der zweiten Impfung von neun auf sechs Monate zurückgeschraubt wurde, gelten nun 235.000 doppelt geimpfte Personen als ungeimpft. Erst war man von rund 330.000 Betroffenen ausgegangen, in der Nacht auf Dienstag hat das Gesundheitsministerium die Zahl korrigiert. Möglich: Viele dürften auf eine Verlängerung gehofft haben, die nicht kam.
Urlauber dürfen einreisen, aber nicht einchecken
Für die Betroffenen bedeutet das nun massive Veränderungen. Sie dürfen vorerst nicht mehr in den nicht-lebensnotwendigen Handel, nicht in die Gastronomie und nicht zu Veranstaltungen. Im Job müssen sie nun wieder testen, auch etwaig vorhandene Skipässe verlieren ihre Gültigkeit. Besondere Aufregung herrscht darüber, dass die Regelung auch für Urlauber aus dem Ausland gilt. Auslandsgäste dürfen nun zwar einreisen, aber nicht in den Hotels einchecken, berichtet der ORF.
Der Handel soll erst am 12. februar die 2G-Regelung fallen lassen, am 19. Februar dann die Gastronomie und der Veranstaltungsbereich. Weiter warten auf neue Regelungen heißt es dagegen bei Seilbahnen und bei Friseuren. "Wir bedauern sehr, dass in Sachen Grüner Pass kein Umdenken seitens der Politik stattgefunden hat. Die Gründe, die gegen eine Verkürzung der Gültigkeit des Grünen Passes sprechen, überwiegen den Nutzen der Maßnahme mehr als deutlich", so Franz Hörl, Obmann des Fachverbands Seilbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
"Gäste, die erst vor Ort davon überrascht werden"
Der Fachverband bedauere, dass die Regierung die verkürzte Gültigkeit beim Grünen Pass "trotz aller Warnungen durchzog" und fürchtet verärgerte Gäste, heißt es in einer Aussendung. "Vor allem bei jenen Gäste aus dem Ausland, deren Grüner Pass bei der Einreise 270 Tage lang gilt, am Skilift dann aber plötzlich nur noch 180 Tage", so Hörl. Der Seilbahnen-Obmann appelliert deshalb, rechtzeitig an die Datenaktualisierung nach einer Booster-Impfung oder an die Neuregistrierung bei Besitz einer Saisonkarte zu denken. Die große Befürchtung sei aber, dass es "noch Gäste geben wird, die erst vor Ort davon überrascht werden".