Zahl steigt an

221.000 Kinder leben hierzulande in Schimmelwohnungen

Die Zahl der Kinder, die in von Schimmel befallenen Wohnungen leben müssen, steigt: 2022 waren es noch 175.000, nun sind es bereits 221.000.

Österreich Heute
221.000 Kinder leben hierzulande in Schimmelwohnungen
Feuchte, von Schimmel befallene Wohnungen können allergische Reaktionen hervorrufen (Symbolbild).
Denise Auer

88.000 Kinder und Jugendliche leben in Österreich in Armut, viele weitere unter untragbaren Zuständen: "221.000 Kinder leben in feuchten, von Schimmel befallenen Wohnungen, 2022 waren es noch 175.000. Feuchte Wohnungen können allergische Reaktionen hervorrufen, bei Babys und Kleinkindern kann sich ihr Risiko, Asthma zu entwickeln, erhöhen", warnte Hanna Lichtenberger von der Volkshilfe im Rahmen eines Webinars der Plattform Primärversorgung an der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG).

Aufwachsen im Mangel könne sich sowohl auf die psychische als auch die physische Gesundheit auswirken, berichtet die "Kleine Zeitung": "Familien erzählen uns in Gesprächen von hohen Kosten für die medizinische und therapeutische Versorgung ihrer Kinder, etwa weil Kassenplätze fehlen oder die Wartezeiten zu lang sind. Die Folgen von Kinderarmut kosten uns nach Schätzungen der OECD als Gesellschaft jährlich 17,2 Milliarden Euro, davon entfallen über die Hälfte auf die gesundheitlichen Folgen", so Lichtenberger weiter.

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    Primärversorgung als erste Anlaufstelle

    "Soziale Benachteiligungen in der Kindheit begleiten ein Leben lang. Ihre Folgen wirken sich auch auf den Gesundheitszustand im Erwachsenenalter aus. Für mich ist klar: Wir müssen allen Kindern in Österreich die gleichen Chancen auf ein gutes und gesundes Leben ermöglichen", erklärte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).

    "In unserem Gesundheitssystem ist die Primärversorgung oft die erste Anlaufstelle für kleine und große Patientinnen und Patienten. Anzeichen von Armut oder Armutsgefährdung können im Rahmen der medizinischen Versorgung deshalb früh erkannt werden", so Rauch.

    Risiko für chronische Erkrankungen ist erhöht

    Armut führe zu biologischen Veränderungen, die das Risiko für chronische Krankheiten im Erwachsenenalter erhöhen, meinte auch der Dornbirner Kinderarzt Harald Geiger. "Laut dem Konzept der entwicklungsbedingten Ursprünge von Gesundheit und Krankheit beeinflussen besonders die Bedingungen in den frühen Entwicklungsstadien, sogar vor der Geburt, die Gesundheit. Um diese Auswirkungen zu mildern, ist eine leicht zugängliche, zuzahlungsfreie und im Idealfall teambasierte Primärversorgung wichtig, die auf diese Herausforderungen ausgerichtet ist", empfahl der Mediziner.

    red
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