Horror-Hitze

2024 wird heißestes Jahr der Messgeschichte

Die globalen Temperaturen werden im heurigen Jahr voraussichtlich einen neuen Rekord aufstellen. Italien droht das heißeste Wochenende des Jahres.

Bernd Watzka
2024 wird heißestes Jahr der Messgeschichte
Vor allem in den Großstädten ist die Hitze in Italien kaum zu ertragen.
Tino Romano / Zuma / picturedesk.com

Es werde "immer wahrscheinlicher", dass dieses Jahr das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen wird. Das teilte Luis Carlos vom EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus am Donnerstag auf Anfrage von "Heute" mit.

Bereits der vergangene Juli sei der zweitheißeste Monat überhaupt gewesen. Die Durchschnittstemperatur lag demnach bei 16,91 Grad und damit nur 0,04 Grad weniger unter dem Rekordmonat Juli 2023.

Hitze-Rekord "nur um Haaresbreite" verfehlt

Die sei 13 Monaten andauernde Serie monatlicher Hitzerekorde sei damit "nur um Haaresbreite" zu Ende gegangen, sagte die stellvertretende Leiterin von Copernicus, Samantha Burgess. Es sei jedoch keine Verbesserung der Situation. "Unser Klima erwärmt sich weiter", sagte sie.

Samantha Burgess, Stellvertretende Leiterin von Copernicus
Samantha Burgess, Stellvertretende Leiterin von Copernicus
atmosphere.copernicus.eu
Die Auswirkungen des Klimawandels werden sich so lange fortsetzen, bis die globalen Treibhausgasemissionen Netto-Null erreichen.
Samantha Burgess
EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus

Für den Hitze-Wahn gebe nur eine Lösung: "Die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels haben weit vor 2023 begonnen und werden sich so lange fortsetzen, bis die globalen Treibhausgas-Emissionen eine Netto-Null erreichen."

Heißestes Wochenende in Italien steht bevor

Warnung an alle Urlauber: Italien steht das bisher heißeste Wochenende des Jahres bevor. Die Temperaturen sollen im Süden des Landes bis zu 43 Grad erreichen. Am schlimmsten betroffen sind das südliche Festland sowie die beiden großen Inseln Sardinien und vor allem Sizilien.

Auch dem beliebten Urlaubsland Spanien steht eine Woche mit Extremwetter bevor. In vielen Teilen des Landes – insbesondere im Süden und im Landesinneren – werden die Temperaturen voraussichtlich die 40-Grad-Marke überschreiten.

Globale Temperatur 0,7 Grad über dem Schnitt

Nach Angaben von Copernicus lagen die globalen Temperaturen von Januar bis Juli rund 0,7 Grad über den Durchschnittswerten des Zeitraums zwischen 1991 und 2020. Dies mache es "immer wahrscheinlicher, dass 2024 das wärmste Jahr in der Geschichte sein wird".

In vielen südlichen Ländern herrscht eine katastrophale Dürre.
In vielen südlichen Ländern herrscht eine katastrophale Dürre.
Luca Bruno / AP / picturedesk.com

Extreme Hitze ist "tödlich"

Auch die Klimaforscherin am Londoner Imperial College, Friederike Otto, nannte die jüngste, minimale Unterschreitung des Hitzerekords im Juli "keinen Grund zum Feiern". Sie verwies auf 21 Hitzetote an nur einem Julitag in Marokko.

Dies sei "ein schockierendes Beispiel dafür, wie tödlich extreme Hitze sein kann". Nach Angaben von Copernicus waren am 22. und 23. Juli mit einem Wert von 17,6 Grad die weltweit höchsten Durchschnittstemperaturen seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen worden.

Weltweite Hitzewellen

Der Monat Juli war geprägt von extremen Wetterlagen: Der Mittelmeerraum ächzte unter einer Hitzewelle, die nach Einschätzungen von Experten ohne den Klimawandel "unmöglich" gewesen wäre. Auch in China und Japan wurde der heißeste Monat seit Beginn der Aufzeichnungen registriert.

Unterdessen wurden Pakistan und China von Rekordregenfällen heimgesucht, im Westen der USA und in Kanada wüteten Waldbrände, und in der Karibik hinterließ Hurrikan "Beryl" eine Spur der Verwüstung.

"Um den Klimawandel zu stoppen, müssen wir aufhören, fossile Brennstoffe zu verbrennen, die Abholzung stoppen und sie durch erneuerbare Energien ersetzen", erklärte Klimaforscherin Otto. "Wir haben die Technologie und das Know-how dazu. Uns fehlt nur der politische Wille."

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • 2024 wird voraussichtlich das heißeste Jahr der Messgeschichte
    • Italien erwartet das heißeste Wochenende des Jahres
    • Experten warnen vor den tödlichen Auswirkungen extremer Hitze
    bw
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen